DAZ aktuell

Spice mit synthetischem Cannabinoid versetzt

(du). Warum die Modedroge Spice so erfolgreich als Cannabis-Ersatz angepriesen werden konnte, darüber ließ sich bislang nur spekulieren. Eher durch Zufall konnte nun nachgewiesen werden, dass der Mischung aus acht verschiedenen Drogen ein synthetisches Cannabinoid untergemischt wurde, das vier Mal stärker als der natürliche Cannabis-Inhaltsstoff THC wirken soll.

Schon länger wurde vermutet, dass die Kräutermischung, die zwar laut Packung nicht geraucht werden soll, doch gerade beim Rauchen beispielsweise in der Wasserpfeife nicht zu erklärende rauschartige Wirkungen erzeugt, mit Zusatzstoffen versetzt wird (s. DAZ Nr. 50/ 2008, S. 66 ff). Mit dem Nachweis des synthetischen Cannabinoids JWH018 wurde dieser Verdacht nun bestätigt. Wie "Spiegel online" in seiner Ausgabe vom 15. Dezember 2008 berichtet, hatte das Drogenreferat der Stadt Frankfurt bei dem auf Cannabis spezialisierten Unternehmen THC Pharm eine Analyse von Spice in Auftrag gegeben. JWH018 ist ein selten verwendetes synthetisches Cannabinoid, das in der Arzneimittelforschung eingesetzt wird. Nur weil es wegen anderer Laborprojekte zur Verfügung stand, wurde es als Vergleich herangezogen. Über seine toxikologischen und suchterzeugenden Eigenschaften ist wenig bekannt. Wahrscheinlich führt es schon in geringen Mengen zu Kreislauf- und Wahrnehmungsstörungen. Bislang fiel Spice weder unter das Arzneimittel- noch das Betäubungsmittelgesetz. Mit dem Nachweis des synthetischen Cannabinoids sollte jetzt jedoch einem Verbot der Modedroge nichts mehr im Wege stehen.

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