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Schmidt: "Wir wollen keine Ketten"

BERLIN (ks). Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt hat sich wenige Tage vor der Verlesung der Schlussanträge im Fremdbesitzverbot-Verfahren des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) erneut hinter die bestehenden deutschen Regelungen für Apotheken gestellt.

"Ich habe mich immer für die vom Inhaber geführten Apotheken ausgesprochen, weil ich glaube, dass die Versorgung bei denen gut aufgehoben ist. Wir wollen die Apothekenketten nicht", sagte die Ministerin der "Apotheken Umschau" (Ausgabe vom 15. Dezember). Zugleich machte sie deutlich, dass es Spielräume bei der Umsetzung in nationales Recht gebe: "Wenn der Europäische Gerichtshof anders entscheidet, dann werden wir uns über die gesetzliche Umsetzung unterhalten müssen, damit die wohnortnahe Versorgung und Beratung bestehen bleibt."

Vor der Entscheidung des EuGH beziehe die Bundesregierung "klar Position gegenüber den Liberalisierern der Handelskonzerne", kommentierte ABDA-Präsident Heinz-Günter Wolf die Worte der Ministerin. "Die über Brüssel und Luxemburg angeheizte Debatte um eine Liberalisierung der Arzneimittelversorgung offenbart, was manche Konzerne im Schilde führen", erklärte Wolf. Er forderte, die Gesundheit der Menschen nicht an die Renditeziele von Konzernen zu knüpfen. "Die inhabergeführte Apotheke ist ein gutes Beispiel für ein Höchstmaß an persönlicher Verantwortung gegenüber den Patienten", so der ABDA-Präsident.

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