Aus Kammern und Verbänden

Diskussion mit Gesundheitspolitikern vor Ort

"Aufbruch im Umbruch" – unter diesem Schlagwort skizzierte Gabriele Regina Overwiening, Vizepräsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe, vor Vertretern des Gesundheits- politischen Arbeitskreises (GPA) der CDU in Münster, wie die Apotheker ihre Rolle in der zukünftigen Arzneimittelversorgung sehen.
Welche Arzneimittelversorgung wollen wir morgen haben? ­ Geschäftsführer Dr. Andreas Walter und Vizepräsidentin Gabriele Regina Overwiening (beide AK Westfalen-Lippe) mit Gabriele Comos-Aldejohann, GPA-Vorsitzende in Münster (von links).
Foto: AK Westfalen-Lippe

Overwiening gab einen Überblick über die Gesundheitsreformen der vergangenen Jahre, die die Wirtschaftskraft der Apotheke geschwächt, aber durch das 2004 in die Arzneimittelpreisverordnung eingeführte Kombimodell die heilberufliche Positionierung der Pharmazeuten gestärkt haben. Sie stellte die vielfältigen Leistungen der wohnortnahen Apotheken in Deutschland heraus, die zugleich ein wichtiger Jobmotor sind.

Eindringlich warnte Overwiening vor einer Liberalisierung des Arzneimittelmarktes zulasten des Verbraucher- und Gesundheitsschutzes und zugunsten einiger weniger Großkonzerne. "Im Bankenbereich erleben wir derzeit schon die schlimmsten Nebenwirkungen des Marktradikalismus. Dies müssen wir uns im Gesundheitswesen nicht auch noch antun", sagte sie.

Ferner stellte Overwiening die Qualitätsoffensive der westfälisch-lippischen Apotheker vor: "Wir tun alles dafür, um in Zeiten des Umbruchs eine Aufbruchstimmung zu erzeugen – hin zu einer pharmazeutisch und damit auch wirtschaftlich erfolgreichen Zukunft für die inhabergeführte, wohnortnahe Apotheke."

Frauen als Existenzgründer

In der anschließenden Diskussion würdigten Vertreter des GPA die hohe Beratungsqualität in den Apotheken, kritisierten aber auch, dass einige Apotheker sich durch ein übergroßes Freiwahlangebot eher als Kaufleute denn als Heilberufler präsentieren. Auch demographische und geschlechterspezifische Fragen kamen zur Sprache. Das Kernproblem brachte die GPA-Vorsitzende Gabriele Comos-Aldejohann auf den Punkt: "Wie kann es gelingen, in einem Studiengang mit sehr hohem Frauenanteil die Frauen dazu zu bewegen, länger im Beruf zu verweilen und sich stärker als bisher auch als Existenzgründer einzubringen?"


Quelle: AK Westfalen-Lippe

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