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AOK: Kassenzahl wird sich halbieren

BERLIN (ks). Wilfried Jacobs, Chef der AOK Rheinland/Hamburg, geht davon aus, dass sich die Kassenbeiträge spätestens ab 2010 weiter erhöhen werden. Damit werde auch der Druck auf die gesetzlichen Kassen steigen, sich zusammenzuschließen.

"Innerhalb der nächsten fünf Jahre wird sich die Zahl der Kassen mindestens halbieren", sagte Jacobs der "Wirtschaftswoche". Der AOK-Vorsitzende ist überzeugt, dass man für 2010 eine Anpassung des einheitlichen Beitragssatzes vornehmen wird. "Die Jahre 2009 und 2010 sind insgesamt schwierige Jahre. Das schlechtere wirtschaftliche Umfeld wird auch die Beitragseinnahmen der Krankenversicherungen senken", sagte er. Allerdings schließt Jacobs für das kommende Jahr weitgehend aus, dass die Kassen steigende Belastungen von ihren Mitgliedern über Zusatzbeiträge auffangen werden: "Die Mehrheit wird versuchen, mit dem Geld aus dem Fonds auszukommen; schon deshalb, weil der Erste, der einen Zusatzbeitrag fordert, aufpassen muss, dass ihm nicht die Mitglieder davonlaufen." Sollte die Bundesregierung jedoch nicht bereit sein, den Beitragssatz 2010 zu erhöhen, rechnet Jacobs damit, dass mehr als die Hälfte der Krankenkassen einen Zusatzbeitrag erheben müssen. Doch allein damit lasse sich das Problem zu geringer Einnahmen bei wachsenden Kosten nicht auffangen. Daher werde es auch zunehmend zu Fusionen kommen. 213 gesetzliche Krankenkassen sind aus Jacobs Sicht "viel zu viel". Vor allem die Betriebskrankenkassen werden sich seiner Erwartung nach zusammenschließen. Einzelne Insolvenzen seien ebenfalls nicht auszuschließen.

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