Prisma

Jede Krebszelle zählt

Amerikanische Wissenschaftler haben nachgewiesen, dass häufig eine einzelne Krebszelle reicht, um einen neuen Tumor entstehen zu lassen.

Das Team um Sean Morrison untersuchte bei Mäusen, wie sich Melanome ausbreiten können. Für diese Art der Untersuchung wird normalerweise Tieren mit einem geschwächten Immunsystem eine große Menge an menschlichen Krebszellen injiziert und überprüft, wie viele Tumore auf diese Weise entstehen. Da es in der Regel nur wenige sind, gehen viele Forscher davon aus, dass nicht alle Krebszellen, sondern nur "Krebsstammzellen" die Tumorbildung anregen. Morrison zufolge liegt die geringe Tumorzahl jedoch in einer Restimmunität der Tiere gegen die menschlichen Zellen begründet. Er schwächte das Immunsystem der Mäuse in seinen Tests daher sehr viel stärker als üblich und erhielt 250.000 Mal so viele Tumore. Auch löste die Gabe einzelner Krebszellen in einem von vier Fällen die Tumorneubildung aus. Für Morrison ist dies der Nachweis, dass jede einzelne (Melanom-)Krebszelle potenziell einen Tumor bilden kann.
ral


Quelle: www.hhmi.org, Research News, 4.12.2008

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.