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Umfangreiche Fortbildung für gesicherte Qualität

HAMBURG (tmb). Vom 25. bis 27. Januar fand in Hamburg-Harburg der 16. onkologisch-pharmazeutische Fachkongress NZW statt, der aus der Tradition des Norddeutschen Zytostatikaworkshops entstanden ist. Über 700 Teilnehmer informierten sich in Vorträgen und Seminaren über die unterschiedlichsten Aspekte der Tumortherapie.

Antonie Marqwardt, Vizepräsidentin der Apothekerkammer Hamburg, würdigte die ständige Verbesserung der Versorgungsqualität, die vom NZW ausgehe und die auch das Ziel der Apothekerkammern sei. Besonders bei der Herstellung von Arzneimitteln für die Onkologie zeige sich, von wie vielen Faktoren die Qualität der Versorgung abhänge und wie wichtig die ortsnahe Versorgung sei. Der große therapeutische Fortschritt werfe aber auch ökonomische Fragen auf. So sind die Ausgaben für Zytostatika in wenigen Jahren erheblich gestiegen, die Preisbindung für Zytostatikazubereitungen ist gefallen. Daher appellierte Marqwardt an die Apotheken und die Krankenkassen, nicht den Preis, sondern die Qualität an die erste Stelle zu setzen. Nicht der kurzfristige Preisvorteil, sondern die langfristige Qualitätsorientierung diene dem Wohl der Patienten und nutze der Solidargemeinschaft.

Klaus Meier, Präsident der Deutschen und der Europäischen Gesellschaft für Onkologische Pharmazie (DGOP und ESOP), zog eine positive Bilanz des zurückliegenden Jahres. Inzwischen würden 73 Apotheken die pharmazeutisch-onkologische Zertifizierung gemäß den Qualitätsstandards für den pharmazeutisch-onkologischen Service (QuapoS) und 280 PTA die Qualifizierung der DGOP durchlaufen. Mit einer Fragebogenaktion in Apotheken werden die Bedürfnisse und Einschätzungen der Patienten evaluiert. Im März 2007 wurde in Barcelona die European CanCer Organisation (ECCO) gegründet. Dort seien die Apotheker erstmals mit einem Sitz im Direktorium einer europäischen Fachgesellschaft gemeinsam mit onkologisch tätigen Ärzten vertreten. Dies biete gute Voraussetzungen für die künftige Arbeit.

Europaweit erfolgreich

Bei der Eröffnung des englischsprachigen NZW Europe für die ausländischen Tagungsbesucher betonte Meier, dass die onkologische Pharmazie in Europa zunehmend wahrgenommen werde. Inzwischen seien Apotheker aus 29 Ländern in der ESOP organisiert. Die onkologischen Pharmazeuten würden von den Ärzten als gute Partner in den therapeutischen Teams anerkannt. Dies sei auch gut für das Selbstverständnis der Apotheker. Referenten aus verschiedenen Ländern berichteten über die zum Teil sehr unterschiedlichen Versorgungsbedingungen in Europa und über ihre Bemühungen zur Etablierung bewährter Standards.

Wie der NZW Europe fand auch der eintägige PTA-NZW zum sechsten Mal im Rahmen des NZW statt. So reichte das Themenangebot von praktischen Aspekten der Zytostatikazubereitung über therapeutische Erfahrungen bei verschiedenen Tumorerkrankungen bis zu grundsätzlichen Themen wie Palliativmedizin, Ausbildungskonzepten und Pharmakoökonomie. Besondere Schwerpunkte bildeten die Arbeitssicherheit und die Komplementäronkologie. Einen ausführlichen Bericht über die Fachvorträge beim NZW finden Sie demnächst in der DAZ.

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