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KKH klagt über steigende Arzneimittelausgaben

HANNOVER (ks). Die Kaufmännische Krankenkasse KKH bilanziert ihre Ausgaben für Arzneimittel im Jahr 2007 auf 562 Mio. Euro – das entspricht einer Steigerung von 9 Prozent oder 50 Mio. Euro gegenüber dem Jahr 2006. KKH-Chef Ingo Kailuweit forderte die Politik auf, dieser Entwicklung entgegenzutreten.

Laut KKH gibt es drei wesentliche Gründe für die zu beobachtende Entwicklung: So wurden im Vergleich zum Vorjahr 2,9 Prozent mehr Arzneimittel-Rezepte abgerechnet, was bei der KKH allein 20 Mio. Euro an Mehrausgaben verursachte. Hinzu kam die Mehrwertsteuererhöhung, die zu Mehrausgaben von 18 Mio. Euro führte. Spürbar angestiegen seien außerdem die Preise für die Arzneimittel selbst, insbesondere bei Originalpräparaten. Diese Präparate machten 21 Prozent der verordneten Arzneimittel aus, verursachten aber 52 Prozent der Kosten, hieß es seitens der KKH. Allein dieser Preisanstieg habe bei ihr zu Mehrausgaben in Höhe von circa 12 Mio. Euro geführt.

"Die Kostenentwicklung im Arzneimittelbereich ist bedenklich", erklärte Kailuweit. Zusammen mit den zu erwartenden Mehrausgaben für Arzthonorare seien die kletternden Arzneimittelkosten ein wesentlicher Faktor für den massiven Kostenanstieg im Gesundheitswesen. Der KKH-Vorstandsvorsitzende forderte die Bundesregierung zum Handeln auf: "Wenn die Politik diese Entwicklung nicht endlich stoppt, wird der Gesundheitsfonds 2009 mit einem Einheitsbeitrag von deutlich über 15 Prozent starten müssen. Dies würde unser gesamtes Gesundheitssystem in eine Schieflage bringen".

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