Aus Kammern und Verbänden

Die 500. Sitzung

Am 24. Januar 2008 hatte die Pharmazeutische Gesellschaft Württemberg e. V., eine Regionalgruppe der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft (DPhG) in der Landesgruppe Baden-Württemberg, zu ihrem 500. Vortragsabend in den Hörsaal der Kiefer- und Augenklinik im Katharinenhospital, Stuttgart, eingeladen.

Zur Eröffnung der Jubiläumssitzung warf der Vorsitzende der Pharmazeutischen Gesellschaft Württemberg, Peter Ditzel, einen kurzen Blick zurück auf die Anfänge dieser Regionalgruppe und auf den ersten Vortragstermin.

Am 16. Februar 1949 wurde in Stuttgart die Pharmazeutische Gesellschaft Württemberg e. V. gegründet. Vorsitzender war damals der Apothekendirektor des Katharinenhospitals Stuttgart, Professor Hans Kaiser. Die Zusammenkünfte fanden damals im Vortragssaal der Landeshebammenschule in Stuttgart statt. Bereits auf der Gründungsversammlung hieß es zum Sinn und Zweck der Pharmazeutischen Gesellschaft laut einem Bericht der Süddeutschen Apotheker-Zeitung (SAZ), der Vorläuferin der DAZ: "Die Pharmazeutische Gesellschaft sei eine Wehr gegen den Niedergang der deutschen Apotheke, denn sie gebe dem Apotheker das wissenschaftliche Rüstzeug, das er zur Vertiefung seiner Arbeit benötige und das ihn befähige, die Arzneizubereitung nach den neuesten Erkenntnissen vorzunehmen."

Die erste Vortragssitzung der Pharmazeutischen Gesellschaft Württemberg fand am Sonntag, 20. März 1949, statt. Auf dem Programm stand ein Vortrag von Dr. Mayer, Bad Cannstatt, zum Thema "Notwendigkeit und Probleme der galenischen Pharmazie". Der Vortrag schloss mit den Sätzen: "Der Apotheker sollte sich von der pekuniären Seite nicht zu sehr beeinflussen lassen und nicht nur Kaufmann sein wollen. Mit der galenischen Pharmazie steht und fällt die Apotheke. Übt sie der Apotheker nicht mehr aus, schaufelt er sich sein eigenes Grab".

Fast 60 Jahre später muss man allerdings feststellen, dass hier die Prognose des Referenten so nicht zutraf. Die Galenik in Form von Rezeptur und Defektur spielt in der Apotheke von heute eine eher untergeordnete Rolle. Heute steht die Beratung im Vordergrund.

So hat sich auch das Vortragsprogramm der Pharmazeutischen Gesellschaft im Lauf der Jahre gewandelt und sich den veränderten Bedingungen angepasst. Ditzel verwies in diesem Zusammenhang auf das aktuelle Vortragsprogramm 2008 der Pharmazeutischen Gesellschaft, in dessen Mittelpunkt vor allem Themen stehen, die die Apothekerinnen und Apotheker in ihrer täglichen Beratung einsetzen können.

Als Festredner für den 500. Vortragsabend hatte die Pharmazeutische Gesellschaft Württemberg den Hamburger Mediziner Prof. Dr. Volker Fintelmann, Gründer und Vorstand der Carl Gustav Carus Akademie, eingeladen mit dem Thema "Warum Weißdorn das ideale Herzmittel ist – Crataegus in der Apotheken-Empfehlung". Fintelmann spannte den Bogen von den harten wissenschaftlichen Daten des Einsatzes von Crataegus in der Behandlung der Herzinsuffizienz bis hin zur ganzheitlichen Betrachtung des Menschen, der unter einer Herzinsuffizienz leidet.

Der 500. Vortragsabend klang mit einem kleinen Umtrunk und schwäbischen Butterbrezeln aus.


diz

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