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Schlechte Chancen für Auf- und Quereinsteiger

Sprösslinge von Akademikern studieren in Deutschland auffallend häufiger als Kinder aus nichtakademischen Elternhäusern. Das hat der "EU-Studentenreport" des Hochschul-Informations-Systems (HIS) in Hannover gezeigt. Auch Quereinsteiger sind unterrepräsentiert. ADEXA sieht hier dringenden politischen Handlungsbedarf.

Verglichen wurden die soziale Herkunft und die wirtschaftliche Situation der Studierenden in 23 europäischen Staaten. In Deutschland kommt nur etwa jeder hundertste Student aus einer Nichtakademiker-Familie – ein extrem niedriger Wert im Vergleich zu anderen EU-Ländern wie Großbritannien oder der Schweiz.

Ähnlich schwer haben es der Untersuchung zufolge auch Quereinsteiger ohne Abitur oder vergleichbaren Abschluss. Theoretisch ist zwar der Hochschulzugang in vielen Bundesländern auch ohne die Hochschulreife möglich, etwa für qualifizierte Berufstätige wie PTA. Doch anders als im Ausland schafft in Deutschland bislang nur ein verschwindend kleiner Anteil nachträglich den Sprung. 0,6 Prozent der Neueinschreibungen an Universitäten und 1,9 Prozent an Fachhochschulen haben keine reguläre Hochschulzulassung. Nach dem "Europäischen Studentenreport" landet Deutschland im Vergleich mit 22 anderen Staaten weit abgeschlagen auf einem der hintersten Plätze.

Doch gerade die Gruppe der beruflich "vorbelasteten" Studenten muss sich nicht verstecken: Ist der Einstieg geschafft und das erste Semester gemeistert, werden Zwischenprüfungen und Abschlussexamen später ebenso häufig bestanden wie von anderen Abiturienten.

Pragmatisch ist hier der Ansatz des neuen Internetportals

arbeiterkind.de, das helfen will, die Hindernisse auszuräumen, die Nichtakademikerkindern auf ihrem Weg ins Studium im Wege stehen – von Geldmangel bis zu skeptischen Eltern.

Michael van den Heuvel

Internet

Den vollständigen Beitrag finden Sie unter www.adexa-online.de

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