Prisma

Neues Glatzen-Gen entdeckt

Wissenschaftler der Universitäten Bonn und Düsseldorf haben ein neues Haarausfall-Gen entdeckt. Seine Funktion für den Haarwuchs ist derzeit allerdings noch unklar.

Das Erbgut von knapp 300 Männern mit starkem Haarausfall nahmen die Forscher unter die Lupe. Mehr als 500.000 Informationsschnipsel im Genom der Probanden wurden ausgewertet. An zwei Stellen stimmte die Erbinformation bei kahlköpfigen Männern auffällig häufig überein – ein deutlicher Hinweis darauf, dass die dort liegenden Gene etwas mit dem Haarverlust zu tun haben. "In einer dieser auffälligen Regionen liegt das Gen für den Androgen-Rezeptor", erklärt Dr. Axel Hillmer, Universität Bonn. "Wir wussten bereits aus einer vorherigen Studie, dass der Rezeptor beim Haarverlust eine Rolle spielt. Die andere Stelle ist aber neu." Es ist erst die zweite Erbgut-Region, die zweifelsfrei mit dem vorzeitigen Haarverlust in Verbindung gebracht werden kann. Die Forscher wollen nun herausfinden, welche Funktion das betroffene Gen beim Haarwachstum übernimmt. Erst wenn sie bekannt ist, wird sich zeigen, ob das neue Gen Möglichkeiten für die Therapie der androgenetischen Alopezie birgt. ral


Quelle: Hillmer, A. et al.: Nature Gen., Online-Vorabpublikation, DOI: 10.1038/ng.228

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