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Mütter stärken – wer, wie, was?

MÜNCHEN (wipig/ral). Unter dem Motto "Mütter stärken – wer, wie, was?" fand am 17. Oktober die Aktion Münchner Weltstillwoche 2008 statt. Neben Hebammen, Ärzten und Apothekern beteiligte sich auch das WIPIG – Wissenschaftliches Institut für Prävention im Gesundheitswesen an der Aktion.
Kompetente Ansprechpartner Auf der Münchner Weltstillwoche war auch der Verein „Babyfreundliche Apotheke“ vertreten, dessen Mitglieder ein ganzheitliches Beratungskonzept für Stillende anbieten.
Foto: WPIG

Personen, die sich mit dem Stillen befassen, wissen: Stillen ist zwar ein Naturereignis, aber auch ein Prozess, der von Mutter und Kind in den ersten Wochen eingeübt werden muss. Familiäre und professionelle Unterstützung sind sehr wichtig, wenn es mit dem Stillen langfristig klappen soll. Offenbar besteht hier noch Nachholbedarf. So hat die bayerische Stillstudie gezeigt, dass fast alle Münchner Mütter zwar stillen wollen und nach der Geburt ihres Kindes auch damit beginnen. Sie hören aber viel zu früh wieder auf zu stillen, weil ihnen bei Fragen, Unsicherheiten oder ersten Problemen guter Rat fehlt und sie nicht die Informationen und Unterstützung bekommen, die sie brauchen.

Die Aktion Münchner Weltstillwoche wollte hier einen Beitrag zur Hilfe liefern. Ein kompetentes, interdisziplinäres Team aus Hebammen, Ärztinnen, Stillberaterinnen, Laktationsberaterinnen, Geburtsvorbereiterinnen und Apothekern stand am 17. Oktober in drei Zelten Müttern und Vätern rund um den Marienplatz mit Rat und Tat zur Seite. Sie alle beantworteten Fragen, wer die stillende Frau in welcher Form unterstützen und fit machen kann.

Fragen und Antworten zur Ernährung

WIPIG und die Bayerische Landesapothekerkammer boten Schwangeren und Stillenden kompetente Ernährungsberatung an. Die typischen Fragen lauteten: "Muss ich meine Ernährung umstellen? Soll ich Nährstoffpräparate einnehmen? Kann ich in der Stillzeit alles essen? Wie viel soll ich trinken?" Auch die Einführung der Beikost und gesunde Ernährung im ersten Lebensjahr wurden angesprochen.

Apotheker als Stillberater

Die Veranstaltung zeigte eindrucksvoll die Beratungsleistung der Apotheker für die Bevölkerung und ihre Rolle als Präventionsmanager. So stellte der Verein "Babyfreundliche Apotheke" sein besonderes ganzheitliches Beratungskonzept vor: Neben apothekenexklusiven Leistungen erhalten Schwangere, Stillende und Eltern mit Baby eine auf ihre Bedürfnisse und die individuelle Situation abgestimmte, fachkundige Beratung. Im Mittelpunkt stehen die Förderung des Stillens und einer harmonischen Familienbeziehung sowie die Stärkung der elterlichen Kompetenz. Die zuständigen Mitarbeiter verfügen über qualifiziertes Fachwissen und orientieren sich an speziell auf die Apotheke ausgerichteten Beratungsstandards.

München pro Stillen

Die Förderung des Stillens und die gesunde Ernährung der Säuglinge mit Muttermilch hat bei der Stadt München lange Tradition. So wurden in den Nachkriegsjahren durch eine vom Gesundheitsamt betriebene Frauenmilchsammelstelle vor allem kranke und zu früh geborene Kinder mit Frauenmilch versorgt und der hohen Säuglingssterblichkeit durch Ermunterung der Frauen zum Stillen entgegengewirkt. Seit Jahren hat die Stadt München einen Arbeitskreis zum Stillen, in dem die einschlägigen Gruppen der Mutter-Kind-Betreuung ihre Erfahrungen einbringen und als Anwälte der Bedürfnisse stillender Mütter fungieren. In den letzten Jahren wurden die Aktivitäten rund um die Kampagne "Stillen macht stark" verstärkt.

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