Aus der Hochschule

Innovatives Massenspektrometer in Betrieb genommen

Am 16. September wurde in der Abteilung Pharmazeutische Chemie und Bioanalytik des Instituts für Pharmazie in Halle ein innovatives Massenspektrometer in Betrieb genommen.
Prof. Dr. Andrea Sinz (links) und Dipl.-Chem. Jens Sproß freuen sich über das neue Massenspektrometer.
Foto: S. Christmann

Es handelt sich um ein LTQ-Orbitrap-Massenspektrometer, mit dem in der Abteilung von Prof. Dr. Andrea Sinz Proteine in geringsten Mengen identifiziert und deren Wechselwirkungen untersucht werden können. Dadurch sollen die molekularen Grundlagen von Krankheiten verstanden werden, um gezielt neue Wirkstoffe, Therapien und Diagnosen zu entwickeln.

Das neue Analysengerät im Wert von ca. 700.000 Euro wurde jeweils zur Hälfte von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und vom Land Sachsen-Anhalt finanziert.

Bei dem Einweihungsseminar hielt Dr. Kai Scheffler von der Herstellerfirma Thermo Fisher Scientific einen Vortrag, in dem er die technischen Grundlagen des LTQ-Orbitrap-Massenspektrometers für die Proteomik – die Analyse der Proteine eines Organismus oder einer Körperflüssigkeit zu einem bestimmten Zeitpunkt und in einem bestimmten Zustand – beschrieb. So können beispielsweise die jeweiligen Proteinmuster in gesundem und in krankem Gewebe oder vor und nach der Gabe eines Arzneistoffes untersucht und miteinander verglichen werden.

Dr. Marcus Bantscheff von der Cellzome AG in Heidelberg stellte die Anwendung dieses Massenspektrometers zur Entwicklung neuer Kinaseinhibitoren mittels chemischer Proteomik vor, die einen wesentlichen Fortschritt in der Entwicklung neuer, selektiver Arzneistoffe für die Tumortherapie darstellt.

Dr. Aleš Svatoš, Max-Planck-Institut für chemische Ökologie in Jena, berichtete über die Identifizierung von Pflanzeninhaltsstoffen mittels hochauflösender Massenspektrometrie.

Anschließend hatten die Gäste die Möglichkeit, das neue Massenspektrometer zu besichtigen und sich von der Leistungsfähigkeit des Gerätes für den Einsatz in der modernen pharmazeutischen Forschung zu überzeugen.

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.