DAZ aktuell

24.863 Rabattverträge – mehr als 18 Millionen Datensätze

BERLIN (ks). Die jüngsten Ausschreibungen und Abschlüsse von Rabattverträgen sorgen in den Apotheken wegen des Erklärungsbedarfs weiterhin für einen erheblichen Zusatzaufwand. Darauf wies die ABDA am 20. Oktober hin. Derzeit gebe es 24.863 Rabattarzneimittel für deren korrekte Verwaltung und Zuordnung genau 18.784.183 Datensätze notwendig seien. Indessen hat die DAK ihre Ausschreibung von Rabattverträgen für drei Wirkstoffgruppen zurückgezogen.

Mittlerweile sind die meisten der 215 Krankenkassen sowie mehr als 100 Hersteller an den Rabattverträgen beteiligt. Pro Anbieter gibt es bis zu 2347 rabattierte Arzneimittel, je Krankenkasse bis zu 20.426 rabattierte Medikamente. "Die Apotheker setzen die Rabattverträge konsequent um und bemühen sich im Gespräch mit den Kassen um patientenfreundliche Lösungen", betonte Hermann S. Keller, Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbandes. "Wir leisten unseren Beitrag, um die Ausgabensteigerungen zu dämpfen."

Auch wenn sie bereits in großem Umfang abgeschlossen wurden, fällt den Kassen eine rechtssichere Ausschreibung der Rabattverträge – insbesondere für Wirkstoffe – offenbar noch immer nicht leicht. So hatte erst kürzlich die AOK ihre Ausschreibung aufgrund von Verfahrensmängeln erneuern und die Angebotsfrist verlängern müssen. Am 17. Oktober teilte auch die DAK mit, dass sie auf eine Vergabe der von ihr gemeinsam mit den Kooperationskassen Hanseatische Krankenkasse, hkk, Hamburg Münchner Krankenkasse und IKK Hamburg im Juni ausgeschriebenen Rabattverträge verzichtet. Die Kasse begründet dies mit "schwerwiegenden Gründen im Wege des (Verhandlungs-)verfahrens". Die DAK beabsichtigt nun, den Auftragsgegenstand teilweise neu zu definieren und in Kürze erneut auszuschreiben.

Beim Branchenverband Pro Generika ärgert man sich: "Die Aufhebung fehlerhaft durchgeführter Vergabeverfahren kostet die pharmazeutischen Unternehmen, die ein Angebot abgegeben haben, viel Geld. Denn sie müssen einen immensen Aufwand betreiben, um die geforderten Unterlagen zusammenzustellen und ihre Angebote zu kalkulieren", sagte Pro Generika-Geschäftsführer Peter Schmidt.

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