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Pro Generika gegen Mega-Kassen

BERLIN (ks). Die Anregung von Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt, über einen Zusammenschluss der einzelnen AOKs zu einer Bundes-AOK nachzudenken, trifft bei den Generikaherstellern auf wenig Gegenliebe. Die Ministerin erwartet von einer solchen Fusion unter anderem eine größere Verhandlungsmacht gegenüber Pharmaindustrie, Krankenhäusern und Ärzten – für den Geschäftsführer des Branchenverbandes Pro Generika belegt diese Äußerung ein "höchst eigentümliches Wettbewerbsverständnis".

"Dem BMG sei ins Stammbuch geschrieben: Wer einen funktionierenden Wettbewerb im Gesundheitswesen will, braucht auf beiden Seiten eine hinreichende Anzahl von Wettbewerbern", erklärte Peter Schmidt vergangene Woche in Berlin. Dies gelte auch und gerade auf der Kassenseite. Den Markt beherrschende Mega-Kassen zerstörten dagegen den Wettbewerb und bahnten zugleich den Weg in die Staatsmedizin. Statt die Bildung einer Bundes-AOK zu propagieren und damit letztlich ein Kartell zu schaffen, sollte die Ministerin dafür sorgen, dass das Kartellrecht auf die Krankenkassen uneingeschränkt Anwendung findet. "Dies muss auch für die Fusionskontrolle gelten", so Peter Schmidt.

Pro Generika hat die Forderung nach einer Fusionskontrolle durch das Bundeskartellamt eigenen Angaben zufolge vergangene Woche auch mit einem Schreiben an das Bundeswirtschaftsministerium zum Ausdruck gebracht.

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