Prisma

Legasthenie schon beim Kleinkind erkennen

Eine Legasthenie bei Kindern zu diagnostizieren, die gerade erst sprechen können, hört sich seltsam an. Aufgrund ihrer genetischen Komponente soll das jedoch möglich und im Hinblick auf eine frühe Förderung auch sinnvoll sein.

Vier Prozent aller Schüler sind von Legasthenie betroffen. Erkannt wird sie meist erst im Alter von ca. acht Jahren. Zu spät, meinen Wissenschaftler vom Leipziger Fraunhofer-Institut um Arndt Wilcke. Er meint, dass es gefährdete Kinder in der Schule viel leichter hätten, wenn sie schon im Kindergartenalter ein spezielles Training wie Lautschulung und Logikübungen erhielten. Ermöglichen soll die Früherkennung ein Gentest. Zahlreiche Forschungen deuten darauf hin, dass Legasthenie überwiegend genetisch bedingt ist. Um die verantwortlichen Gene zu finden, nimmt Wilcke derzeit Speichelproben von Legasthenikern, extrahiert die DNA und vergleicht bestimmte Gene mit denen nicht betroffener Kinder. Langfristig schwebt Wilcke ein Gentest vor, der schon im Alter von zwei Jahren eine Gefährdung diagnostizieren soll. ral

Quelle: Pressemitteilung der Fraunhofer-Gesellschaft vom 1.10.2008

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