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Initiative für patientenfreundliche Beipackzettel

BERLIN (ks). Das Pharmaunternehmen Pfizer setzt sich für patientenfreundlichere Beipackzettel ein. Gemeinsam mit Patienten verschiedener Selbsthilfeorganisationen hat es Leitlinien für innovative Packungsbeilagen entwickelt und am 10. Oktober in Berlin vorgestellt. Pfizer zufolge hat das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) die Leitlinien bereits anerkannt.
Weniger Fachchinesisch Beipackzettel sollen so formuliert werden, dass der Patient sie ohne medizinisches Fachwörterbuch verstehen kann.
Foto: ABDA

"Viele Menschen klagen darüber, dass sie Beipackzettel nur schwer lesen können. Die Schrift ist für sie oft viel zu klein, die Informationen sind zu dicht, es wimmelt von medizinischen Ausdrücken", sagte Dr. Barbara Keck von der Servicegesellschaft der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO Service GmbH) anlässlich der Präsentation der neuen Packungsbeilage. Für Pfizer sind diese nicht unbekannten Klagen Anlass gewesen, eine Arbeitsgruppe mit Vertretern aus bundesweit tätigen Selbsthilfegruppen ins Leben zu rufen. "Die Verbesserung der Beipackzettel ist wichtig und anspruchsvoll", betonte Christina Claußen, Director Patient Relations bei Pfizer. "Wir wollen, dass Patienten und Ärzte gleichermaßen die wichtigen Informationen auf dem Beipackzettel verstehen, damit Arzneimittel wirken können."

Die neue Packungsbeilage ist klar gegliedert. Der Beipackzettel hat übersichtliche Spalten und kurze Abschnitte, die farblich voneinander abgesetzt sind. Piktogramme und Fettdruck verweisen auf wichtige Informationen. Die Schrift ist deutlich größer als bei konventionellen Beipackzetteln. Keck hätte die Schrift zwar lieber noch größer gesehen – doch da dies dazu geführt hätte, dass die Beilage eine überdimensionale Größe bekommen hätte, war man zum Kompromiss bereit. Auch bei der Aufbereitung der fachlichen Informationen hat man zunächst den Patienten im Sinn: Hinweise werden zunächst in allgemeinverständlichem Deutsch abgedruckt und anschließend kursiv als fachspezifischer Hinweis für den Arzt.

"Wir hoffen, dass die von uns mit entwickelten Prinzipien jetzt auch in andere Packungsbeilagen mit eingehen", sagte Ludwig Hammel, Geschäftsführer Deutsche Vereinigung Morbus Bechterew e.V. Im Arbeitskreis "Patientenfreundlicher Beipackzettel" saßen neben Vertretern von Pfizer, der Senioren-Organisationen und der Deutschen Vereinigung Morbus Bechterew e.V. auch Repräsentanten von Selbsthilfeorganisationen aus den Bereichen Brustkrebs, Osteoporose, Sehbehinderung und Vertreter der Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe von Menschen mit Behinderung und chronischer Erkrankung und ihren Angehörigen e.V..

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