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EU-Parlamentarier besorgt um Gesundheit

BRÜSSEL (ks). Die Gesundheit ist für die EU "eine der zentralen sozialen und politischen Aufgaben". Auch wenn sie grundsätzlich in den Zuständigkeitsbereich der Mitgliedstaaten fällt, bemüht sich die EU um eine effektive Politik in jenen Bereichen, in denen die Mitgliedstaaten alleine nicht effektiv handeln können. In einem Bericht zur EU-Gesundheitspolitik 2008-2013, den die Europa-Parlamentarier am 9. Oktober angenommen haben, werden unter anderem Maßnahmen zur Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen, zur besseren Erforschung chronischer Krankheiten und zur Prävention vorgeschlagen.

Der Bericht zum Weißbuch der EU-Kommission "Gemeinsam für die Gesundheit: ein strategischer Ansatz der EU für 2008–2013" betont, dass die solidarischen Gesundheitssysteme ein "wesentlicher Faktor des europäischen Sozialmodells" seien. Die Bürger brauchen Zugang zu einer "angemessenen Gesundheitsfürsorge von höchstmöglicher Qualität". Doch die Lage in den Mitgliedstaaten steht nicht überall zum Besten. Die Herausforderungen einer alternden Gesellschaft, des Klimawandels und der Globalisierung müssen sie alle meistern – ebenso die Frage, wie Gesundheit finanziert werden kann. Die Ausgangsbedingungen sind jedoch höchst unterschiedlich – insbesondere zwischen den neuen und alten Mitgliedstaaten. Wo es möglich ist, will die EU nun auf eine langfristig angelegte gemeinsame Strategie setzen und die Zusammenarbeit zwischen den wichtigsten Akteuren in den Mitgliedstaaten und auf EU-Ebene abstimmen.

In dem 26-seitigen Bericht fordert das Parlament beispielsweise eine "umsichtigere Anwendung" von Antibiotika. Denn angesichts der steigenden Resistenzen sei die Einnahme von Antibiotika "zunehmend sinnlos". Dabei variierten die Resistenzraten aufgrund unterschiedlicher Gepflogenheiten bei der Anwendung und Kontrolle von Antibiotika innerhalb der EU deutlich. Wichtig ist aus Sicht der EU-Parlamentarier, dass Antibiotika nur auf ärztliche Verschreibung abgegeben werden und Leitlinien dafür sorgen, dass sich die Verordnung auf Fälle beschränkt, in denen die Anwendung tatsächlich erforderlich ist.

Ein weiterer wichtiger Aspekt einer gesundheitspolitischen Strategie sei die Erforschung chronischer Krankheiten. Die Möglichkeiten der Vorbeugung von Krankheiten seien "keineswegs erschöpft", heißt es im Bericht. Von besonderer Bedeutung seien "gut organisierte, umfassende und wirkungsvolle Vorsorgeuntersuchungen", um die Früherkennung und die unverzügliche Therapie von Krankheiten zu erleichtern und dadurch die Häufigkeit entsprechender Todesfälle und Erkrankungen zu verringern. Darüber hinaus spricht sich der Bericht dafür aus, Impfkampagnen "erheblich" zu verstärken.

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