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Atlas zu antibiotikaresistenten Erregern erschienen

BERLIN (bvl/daz). Zahlreiche bakterielle Krankheitserreger wie Staphylococcus aureus, Escherichia coli und Enterokokken sind unempfindlicher gegen Antibiotika geworden. Damit werden die durch sie ausgelösten Krankheiten immer schwieriger zu behandeln. Zu diesem Ergebnis kommt der Antibiotika-Resistenz- und -Verbrauchsatlas "GERMAP 2008".

Der Atlas, eine gemeinsame Veröffentlichung des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit und der Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie und der Infektiologie am Universitätsklinikum Freiburg, bietet den Herausgebern zufolge erstmals für Deutschland einen Überblick über die Resistenzhäufigkeit bakterieller Erreger und den Verbrauch von Antibiotika in der Human- und Veterinärmedizin. Er sei zudem ein erster Schritt, um die Risiken bestehender und potenzieller Resistenzentwicklungen zu bewerten und Empfehlungen für die Behandlung von Menschen und Tieren mit Antibiotika zu entwickeln. Die zusammengeführten Daten stammen aus unterschiedlichen Monitoringprogrammen, Einzelprojekten, Krankenhäusern und aus dem ambulanten Bereich.

Die Projektpartner kritisieren, dass Fehler bei der Verschreibung und dem Umgang mit Antibiotika in der Human- und Veterinärmedizin, aber auch bei Landwirten und Patienten zur Entstehung antimikrobieller Resistenzen beitrügen: "Jede überflüssige Antibiotikatherapie begünstigt die Entwicklung von Resistenzen." Sie betonen überdies die Notwendigkeit weiterer Untersuchungsprogramme in der Human- und Veterinärmedizin, um die Resistenzentwicklung fortlaufend zu verfolgen und Risiken frühzeitig zu erkennen.

Der Antibiotika-Resistenzatlas 2008 steht online zur Verfügung unter

www.bvl.bund.de/germap2008 oder

www.p-e-g.org/econtext/germap2008

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