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KKH: Teure Originale treiben Kosten hoch

BERLIN (kkh/ks). Angesichts steigender Arzneimittelausgaben hat der Vorstandschef der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH), Ingo Kailuweit, erneut die Einführung des ermäßigten Steuersatzes für Medikamente sowie eine Preisobergrenze für patentgeschützte Originalpräparate eingefordert.

Bei der KKH sind die Ausgaben für Arzneimittel von Januar bis August 2008 um 6,2 Prozent je Mitglied im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen. Während die Kasse in den ersten acht Monaten 2007 insgesamt 401 Mio. Euro für Arzneimittel ausgab, betrugen die Kosten in diesem Jahr bereits 428 Mio. Euro. Für das Jahr 2008 rechnet die KKH mit einer Kostensteigerung von sieben bis acht Prozent. Eine entscheidende Rolle spielten dabei die extrem hohen Kosten für Originalpräparate, betonte Kailuweit. So sei allein im Bereich der medikamentösen Behandlung von Autoimmunerkrankungen wie Rheuma oder multiple Sklerose zwischen 2004 und 2007 eine Kostensteigerung von 56 Prozent zu verzeichnen gewesen. Die Zahl der abgegebenen Packungen stieg dagegen lediglich um 16 Prozent. "Damit ist ein gestiegener Durchschnittspreis der Hauptkostentreiber", so Kailuweit. Um diese Entwicklung zu stoppen, forderte er eine Preisobergrenze für patentgeschützte Originalpräparate. Ein ermäßigter Mehrwertsteuersatz für Arzneimittel, wie ihn etwa vor zwei Wochen das österreichische Parlament beschlossen hat, könnte gleichzeitig ein erster wichtiger Schritt sein, um kurzfristig zu einer Entlastung bei den Arzneimittelkosten zu kommen.

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