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Schluss mit Kooperation

HILDESHEIM (ea/diz). easyApotheke und Deutsche Post lassen nach sechs Monaten ein gemeinsames Pilotprojekt Ende September auslaufen. Kunden hatten im Rahmen eines Tests die Möglichkeit, in Postfilialen in Stuttgart, Hannover und Hildesheim Arzneimittel per Rezept zu bestellen und sich nach Hause liefern zu lassen. Wie jetzt bekannt wurde, habe sich trotz eines angeblich guten Starts die erhoffte Kundenresonanz nicht erzielen lassen.

Mit der gemeinsamen Kooperation von easyApotheke, der Deutschen Post und dem Logistikpartner DHL wollte man dem Kunden eine einfache und bequeme Form der Medikamentenbestellung bieten, heißt es in der Pressemitteilung. Kunden fanden in den insgesamt 30 teilnehmenden Postfilialen ausliegende Versandtaschen, mit denen sie ihre Rezepte an den Arzneiversandhändler easyApotheke schicken konnten. Die auf Rezept verordneten Arzneimittel seien dann innerhalb von zwei Tagen versandkostenfrei dem Kunden per DHL zugestellt worden. "Wir hätten die gute Zusammenarbeit mit easyApotheke gern fortgesetzt. Unterm Strich mussten wir aber feststellen, dass die Kunden das Zusatzangebot in unseren Filialen trotz seiner Vorteile nicht in dem Umfang angenommen haben, wie wir erhofft haben", erklärt Bianca Overbeck, Abteilungsleiterin Marketing und Vertriebsmanagement von der Deutschen Post. Das Pilotprojekt wird daher, so heißt es in der Pressemitteilung, nach den vereinbarten sechs Monaten Laufzeit nicht verlängert.

Für die Kooperation waren die Annahmestellen in Stuttgarter Postfilialen der erste Schritt von easyApotheke in Richtung Süddeutschland gewesen. Mittlerweile habe die Discount-Apotheke mehrere Standorte in Bayern eröffnet. Baden-Württemberg werde demnächst folgen.

Oliver Blume, Vorstandsvorsitzender easyApotheke, sieht einen Grund für das Auslaufen des Pilotprojekts in den herrschenden, ungleichen Wettbewerbsbedingungen: "Wir wären den Kunden bei der preislichen Gestaltung des Angebots gern mehr entgegengekommen, aber leider waren uns durch die Arzneimittelverordnung die Hände gebunden." Anders als Versandapotheken mit Sitz im Ausland sind heimische Apotheken an die deutsche Arzneimittelverordnung gebunden, die bei der Bestellung von rezeptpflichtigen Medikamenten eine Reduzierung oder ein Erlassen der Rezeptgebühr nicht zulässt. "Unser Ziel ist es aber weiterhin, die Medikamentenversorgung für Kunden so einfach, schnell und günstig wie möglich zu gestalten", berichtet Blume, der für die Zukunft einen verstärkten Ausbau des Standortnetzes von easyApotheken ankündigt.

Derzeit gibt es laut easyApotheken-Zentrale, 21 easyApotheken vor Ort. Die Preise für freiverkäufliche Produkte sollen dauerhaft bis zu 50 Prozent unter den unverbindlichen Preisempfehlungen der Hersteller liegen.

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