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Wo es Arzneimittel am günstigsten gibt

(diz). "Die 100 meistverkauften Medikamente im Preisvergleich" bot die "Bild am Sonntag" in ihrer letzten Ausgabe ihren Lesern. Dabei stellte die Boulevardzeitung Preisunterschiede von bis zu 70 Prozent fest. Verglichen wurde der durchschnittliche Preis in der Präsenzapotheke mit den Preisen bei Versandapotheken und bei den Pick-up-Stellen von Drogeriemärkten. Außerdem informierte das Blatt über die wichtigsten Fragen zum Ablauf einer Bestellung per Internet und worauf die Kunden achten müssen, um nicht gefälschte Arzneimittel zu erhalten.

Vor dem Hintergrund der mündlichen Verhandlung vor dem Europäischen Gerichtshof am Mittwoch in dieser Woche über einen möglichen Fall des Fremd- und Mehrbesitzverbots griff die Sonntagszeitung die Folgen für die deutschen Präsenzapotheken auf: den Verlust "eines großen Teils des 36-Millionen-Umsatzes an Medikamenten", vermutet das Blatt. Die Verbraucher würden dann von noch günstigeren Preisen profitieren, prophezeit die Bildzeitung.

In einer zweiseitig aufgemachten Tabelle wurden die Preise der 100 meistverkauften rezeptfrei erhältlichen Arzneimittel in Deutschland verglichen, jeweils der UVP, der durchschnittliche Apothekenpreis und die Preise bei folgenden Versandapotheken und Pick-up-Stellen: Schlecker (Vitalsana), dm (Europa Apotheek Venlo), Budnikowsky (hamburg-arznei.de), Rossmann (Deutsche-Internet-Apotheke), Sanicare, Curavendi, DocMorris, Versandapo und Zur Rose. Der jeweils günstigste Preis wurde rot gedruckt.

Detailliert erklärte die BamS wie die Bestellung im Drogeriemarkt funktioniert, auf welche Medikamente es Preisnachlässe gibt, wie man die billigsten Medikamente im Internet findet und ob man im Internet auch beraten wird. Hingewiesen wird auch darauf, dass man bei einer deutschen oder europäischen Internetapotheke bestellen sollte. Als Nachteile nennt der Beitrag – immerhin –, dass die Schwelle, Medikamente zu kaufen, gesenkt wird. Und die Empfehlung, dass Patienten, die wichtige Medikamente schnell brauchen, "eher in die klassische Apotheke gehen sollten". Denn: "Ist das Rezept weggeschickt, darf der Apotheker ums Eck das Medikament auch bei dringendem Bedarf nicht verkaufen." Als Vorteile der "echten Apotheken" wird die persönliche Beratung genannt und dass man die Apotheke bei einer akuten Erkrankung sofort aufsuchen kann. Den "Gesundheitsexperten" Christoph Kranich von der Verbraucherzentrale Hamburg fragte die BamS, ob durch das Internet die Apotheke an der Ecke stirbt: "Es wird in Zukunft weniger Apotheken geben. Aber die Versorgung vor Ort ist nicht in Gefahr."

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