DAZ aktuell

Widmann-Mauz beruhigt Versandapotheken

BERLIN (ks). Die gesundheitspolitische Sprecherin der Unions-Bundestagsfraktion, Annette Widmann-Mauz, hat dem Pharmahändler Celesio und dem Bundesverband Deutscher Versandapotheken (BVDVA) brieflich mitgeteilt, die Unionsfraktion werde "nicht dem Wunsch einiger Länder nachkommen, den Versandhandel mit verschreibungspflichtigen Medikamenten generell einzustellen." Wohl aber bestehe Gesprächsbedarf, was ein Verbot von "Pick-up-Stellen" für Arzneimittel betreffe.

Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtete am 25. August über den Brief der baden-württembergischen CDU-Politikerin an den DocMorris-Mehrheitseigentümer Celesio. Der BVDVA bestätigte gegenüber der DAZ, einen Brief mit demselben Tenor von Widmann-Mauz erhalten zu haben. Anlass für den Briefwechsel war, dass die unionsgeführten Bundesländer Sachsen und Bayern vor der parlamentarischen Sommerpause einen Gesetzentwurf bzw. einen Entschließungsantrag zur Einschränkung des Arzneimittelversandhandels auf OTC-Produkte im Bundesrat eingebracht hatten. Im Bundestag wurden daraufhin vereinzelte Stimmen laut, die dieses Unterfangen unterstützten – so etwa seitens des Unions-Fraktions-Vize Wolfgang Zöller (CSU) und der SPD-Politikerin Marlies Volkmer. Doch die Befürworter eines Rx-Versandverbotes sind in den Koalitionsfraktionen eher rar gesät. Dass es jedenfalls in der Unionsfraktion so ist, legt der Brief von Widmann-Mauz nahe. Allerdings war dieser nicht mit der Fraktion abgestimmt. Wie aus Unionskreisen zu vernehmen war, kannten auch andere Gesundheitspolitiker der Fraktion den Brief nicht. Man ist sich jedoch einig, dass das Thema Pick-up-Stellen intensiv zu diskutieren ist. In der gegenwärtigen Sommerpause ist das auf der politischen Ebene allerdings noch nicht der Fall. Dies wird sich aber bald ändern. So wird sich am 3. September der Gesundheitsausschuss des Bundesrates mit den Anträgen aus Bayern und Sachsen für ein Rx-Versandverbot beschäftigen.

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