Prisma

Wundenlecken beschleunigt die Heilung

Wenn Tiere eine Verletzung haben, lecken sie sich. Auch Menschen sollten das tun. Niederländische Wissenschaftler haben herausgefunden, dass das Lecken den Heilungsprozess beschleunigt.

Die Wissenschaftler um Menno Oudhoff von der Universität Amsterdam untersuchten menschliche Zellen aus dem Mundraum in verschiedenen Zellkulturen. Einer Kultur setzten sie Speichel zu, in einer anderen mussten die Zellen ohne Speichel wachsen. Wurde den Zellen eine Verletzung zugefügt, heilten sie in dem speichelhaltigen Medium innerhalb von 16 Stunden fast vollständig, in dem ohne Speichel dauerte der Prozess wesentlich länger. Als verantwortliche Komponente für den heilungsfördernden Effekt konnten die Forscher ein Protein namens Histatin identifizieren. Von ihm war bislang nur bekannt, dass es antibakteriell wirkt, nicht aber, dass es auch die Heilung bei einer Wunde beschleunigt. Auf der Basis ihrer Erkenntnis wollen die Wissenschaftler nun neue Wirkstoffe zur Behandlung von schlecht heilenden Wunden entwickeln.


ral


Quelle: Oudhoff, M. et al.: FASEB Journal, Online-Vorabpublikation, DOI: 10.1096/fj.08-112003

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