Aus Kammern und Verbänden

Neue Arbeitsgemeinschaft Arzneifälschungen gegründet

Die Deutsche Pharmazeutische Gesellschaft e.V. (DPhG) blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2007 zurück und setzt sich weiterhin mit voller Kraft für die wissenschaftliche Pharmazie ein. Die DPhG zählt nun 9000 Mitglieder und will weiter wachsen, um noch mehr Einfluss zu gewinnen. Auf der DPhG-Präsidiumssitzung 2008 in Fulda wurde eine neue Arbeitsgemeinschaft zu den Themen Arzneimittelsicherheit und Arzneimittelfälschungen gegründet.

Punktgenau zur Präsidiumssitzung konnte die DPhG ihr 9000tes Mitglied begrüßen. Seit dem Jahr 2000 ist die DPhG um stolze 60 Prozent gewachsen und zählt damit zu den großen Wissenschaftsgesellschaften in Deutschland. Die Obergrenze sieht Präsident Prof. Schubert-Zsilavecz aber noch lange nicht erreicht, denn im Durchschnitt sind heute bundesweit erst 16 Prozent der approbierten Apotheker DPhG-Mitglieder. "Wir haben noch ein großes Wachstumspotenzial", sagte der DPhG-Präsident auf der Präsidiumssitzung. Neue Mitglieder gewinnt die DPhG vor allem bei Studenten und Doktoranden. Deshalb appellierte Schubert-Zsilavecz an die Hochschullehrer, sich hier besonders für die Mitgliederwerbung einzusetzen, denn die meisten Studenten und Doktoranden würden nach Abschluss ihrer akademischen Ausbildung "ihrer" DPhG treu bleiben.

Die DPhG bietet mit jährlich etwa 150 Vorträgen an Universitäten ein attraktives Fortbildungsprogramm an. Der Höhepunkt ist traditionell die DPhG-Jahrestagung, die dieses Jahr vom 8. bis 11. Oktober in Bonn stattfindet. Der Tagungspräsident Professor Harald Schweim hat mit seinem Team ein attraktives wissenschaftliches Programm zusammengestellt, das sich nicht nur an Wissenschaftler, sondern auch an Apotheker in der Praxis wendet. Alle wichtigen Informationen zur Jahrestagung 2008 finden sich im Internet unter www.dphg2008.uni-bonn.de. Schon jetzt möchte die DPhG darauf hinweisen, dass die Jahrestagung 2009 in Jena wegen der dortigen Raumsituation auf Ende September 2009 (28.9. – 1.10.2009) vorverlegt werden muss.

Für 2009 plant die DPhG ein besonderes "Schmankerl" für Studenten und Doktoranden: Ende November 2009 wird nämlich eine DPhG-Doktorandentagung in Österreich stattfinden, und zwar in der Steiermark im Schlosshotel Pichlarn im Ennstal. Diese Tagung kann für die Teilnehmer auch in beruflicher Hinsicht wichtig sein, denn Partner aus der Industrie werden mit ihren Personal-, Entwicklungs- und Forschungsabteilungen wie auf einer Jobmesse in der Steiermark anwesend sein. In ungezwungener Atmosphäre lassen sich so wertvolle Kontakte knüpfen, und für den einen oder anderen Teilnehmer wird die Doktorandentagung direkt in eine erfolgreiche berufliche Laufbahn münden.

Es ist gute Tradition, dass die DPhG zu wichtigen wissenschaftlichen Themen aus der Pharmazie Stellung bezieht und sich damit in die öffentliche Diskussion einmischt. So ist unlängst ein Statement zur qualitätsgesicherten Opioidversorgung von GKV-versicherten Schmerzpatienten erschienen sowie eine Stellungnahme zur Austauschbarkeit von wirkstoffgleichen Fertigarzneimitteln. Die DPhG wird sich stärker als bisher dafür einsetzen, die medikamentöse Versorgung von Kindern und Jugendlichen zu verbessern. So will man vor allem Gesundheitspolitikern die Relevanz dieser Thematik vermitteln. Aus diesem Grund hat die DPhG vor Kurzem eine Anfrage an das Bundesministerium für Gesundheit initiiert, mit der auf die Mängel in der Versorgung von Kindern und Jugendlichen auch im Hinblick auf die europäische Gesetzgebung aufmerksam gemacht wird.

Neue Arbeitsgemeinschaft – Aufruf zum Mitmachen

Das Präsidium der DPhG hat die Gründung einer neuen Arbeitsgemeinschaft zum Thema "Arzneimittelsicherheit / Arzneimittelfälschungen" beschlossen. Unter der Leitung von Frau Prof. Ulrike Holzgrabe, der Altpräsidentin der DPhG, will man dieses wichtige Thema wissenschaftlich behandeln, Fachleute aus Behörden mit Sachverstand beraten sowie die breite Öffentlichkeit ausführlich informieren. Die neue Arbeitsgemeinschaft wird auf den DPhG-Jahrestagungen Workshops abhalten, Stellungnahmen abgeben und analytischen Problemen nachgehen. Eine enge Zusammenarbeit mit DPhG-Fachgruppen, z. B. Industriepharmazie, Arzneimittelkontrolle und Pharmazeutische Biologie, ist geplant. Wer Mitglied in dieser Fachgruppe werden möchte, möge sich per E-Mail an die DPhG wenden (info@dphg.de).


Prof. Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz, Präsident
Prof. Dr. Andreas Link, Generalsekretär
Dr. Michael Stein, Geschäftsführer

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