Prisma

Mückenzarte Blutentnahme

Ein indisch-japanisches Forscherteam hat mikrofeine Nadeln entwickelt, deren Durchmesser dem des menschlichen Haares entspricht. Pate für die Innovation stand der Saugrüssel einer Stechmücke.

Weibliche Moskitos sind in der Lage, mittels Muskelbewegung ihres Rüssels Blut aus tieferen Kapillarschichten zu saugen. Der Vorgang verursacht keine Schmerzen. Wissenschaftler aus Japan und Indien übernahmen die winzigen Abmessungen des Moskitorüssels als Bauplan für ultrafeine Injektionsnadeln, deren Außendurchmesser lediglich 60 µm und der Innendurchmesser nur zarte 25 µm misst. Mithilfe einer mikroelektromechanischen Pumpe lässt sich in der Nadel die Muskelbewegung des Mückensaugrüssels simulieren. Das Instrument kann bis zu drei Millimeter unter die Haut gebracht werden und Kapillarblutgefäße erreichen. Der kleine Durchmesser bedingt zusätzliche Kapillarkräfte, die den Blutfluss aktivieren. Bis zu fünf Mikroliter Flüssigkeit pro Sekunde fließen dabei durch die feinen Nadeln. Vor allem Diabetiker könnten von dem Hightech-System profitieren, hoffen die Forscher.


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Quelle: Pressetext, Juli 2008

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