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Ärzte schließen Substitution immer häufiger aus

BERLIN (ks). Seit Jahresbeginn kreuzen Ärzte immer häufiger das Aut-idem-Feld auf Kassenrezepten an und verbieten damit den Apothekern, das verordnete Medikament durch ein wirkstoffgleiches kostengünstigeres Präparat auszutauschen. Nach einer Analyse des Informationsdienstleisters Insight Health lag der Anteil der derart gekennzeichneten Rezepte im Januar noch bei 13 Prozent – bis Juni stieg er auf rund 15,5 Prozent.

Insight Health führt die Entwicklung darauf zurück, dass die Regeln für die Austauschbarkeit von Arzneimitteln im Frühjahr dieses Jahres großzügiger gestaltet worden sind und bei den Ärzten zu einer gewissen Verunsicherung geführt haben. Zwar sei der Anstieg in allen Kassenärztlichen Vereinigungen festzustellen – dennoch gebe es auffällige regionale Unterschiede. So schließen die bayerischen Ärzte nur bei 8,1 Prozent aller Verordnungen aut idem aus. In den neuen Bundesländern liegt die Quote hingegen deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Spitzenreiter ist Brandenburg mit fast 25 Prozent, gefolgt von Thüringen mit gut 23 Prozent.

Auch innerhalb der einzelnen Arztgruppen lassen sich Unterschiede beim Gebrauch des Aut-idem-Ausschlusses feststellen. Solche Gruppen, die viele Medikamente verordnen (Hals-Nasen-Ohren-, Frauen- und Kinderärzte), liegen etwas unter dem Bundesdurchschnitt. Allgemeinärzte und Internisten liegen dagegen im Mittel und Urologen und Nervenärzte schließen den Austausch überproportional oft (bei rund ein Viertel aller Verordnungen) aus.

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