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KKH fordert Ausweitung der Festbeträge

BERLIN (ks). Die Kaufmännische Krankenkasse KKH meldet für das erste Halbjahr 2008 einen Anstieg der Arzneimittelausgaben um 6,7 Prozent je Mitglied im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt gab die Kasse knapp 320 Millionen Euro für Medikamente aus. "Diese Steigerung beruht vor allem darauf, dass mehr Rezepte ausgestellt worden sind und dass es in einigen Marktsegmenten zu spürbaren Kostenerhöhungen kam", erklärte KKH-Chef Ingo Kailuweit.

Allein für die Indikationsgruppe der Immun- und Krebstherapeutika habe die KKH in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres über 7,3 Millionen Euro oder 17,3 Prozent mehr aufbringen müssen als im ersten Halbjahr 2007. In diesem Marktsegment entfallen laut KKH nur vier Prozent der Kosten auf Festbetragsarzneimittel. Um diesen Kostenanstieg zu bremsen, muss aus Kailuweits Sicht die Politik tätig werden: Sie müsse dafür sorgen, dass die Festbetragsregelungen ausgeweitet werden und zudem die Festsetzung der Preisobergrenze für patentgeschützte Originalpräparate zum Zeitpunkt des Markteintrittes in die gesetzliche Krankenversicherung forcieren. Und Kailuweit hat noch mehr Vorschläge: "Für eine Übergangszeit sollte zudem der Hersteller-Rabatt für Nicht-Festbetragsarzneimittel von aktuell sechs Prozent auf zehn Prozent wie für Generika angepasst werden."

Für das Gesamtjahr 2008 rechnet die KKH mit einer Ausgabensteigerung für Arzneimittel aus öffentlichen Apotheken von rund acht Prozent. "Das sind hochgerechnet auf die gesamte gesetzliche Krankenversicherung rund zwei Milliarden Euro, die die Kassen in diesem Jahr zusätzlich aufwenden müssen", so Kailuweit.

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