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Übernahme: Teva kauft Barr

JERUSALEM (tmb). Der Konzentrationsprozess im internationalen Generikamarkt geht weiter. Am 18. Juli kündigte der israelische Generikahersteller Teva an, den US-amerikanischen Generikaproduzenten Barr zu übernehmen. Durch die Übernahme des weltweit viertgrößten Generikaherstellers Barr baut Teva seine weltweite Führungsposition in der Branche weiter aus, erläuterte Teva-Chef Shlomo Yanai das Vorhaben.

Angesichts der unsicheren Lage an den Weltbörsen waren große Übernahmen in jüngster Zeit eher selten. Umso beachtenswerter erscheint dieses Projekt im Generikabereich. Teva zahlt für Barr fast neun Milliarden US-Dollar einschließlich Verbindlichkeiten von 1,5 Milliarden US-Dollar. Barr erwartet für 2008 einen Umsatz von 2,7 bis 2,8 Milliarden US-Dollar. Teva bietet 66,50 US-Dollar pro Barr-Aktie. Gegenüber dem durchschnittlichen Kurs der Barr-Aktie in den zurückliegenden 52 Wochen ist dies ein Aufschlag von 32 Prozent. Diese hohe Prämie kann als Zeichen für ein großes Interesse an Barr gewertet werden.

Position weltweit gestärkt

Das im US-amerikanischen Markt bedeutende Unternehmen Barr hatte sich erst 2006 durch den Kauf der kroatischen Pliva in Europa engagiert und insbesondere eine starke Position in Osteuropa aufgebaut. Es war damit als erstes US-amerikanisches Generikaunternehmen überhaupt im europäischen Markt tätig. In Deutschland gehört die AWD-Pharma zum Barr-Pliva-Konzern, der nun von Teva übernommen wird. Daneben ist auch Teva mit einer Tochtergesellschaft in Deutschland vertreten. In der Wirtschaftspresse wird betont, dass Teva durch die Übernahme Zugang zum Geschäft mit Kontrazeptiva erhält und seine bereits bedeutende Position im amerikanischen Markt weiter stärkt.

Die Übernahme soll bis Ende 2008 abgewickelt werden. Die beiden Unternehmen erzielten 2007 einen Umsatz von insgesamt etwa 11,9 Milliarden US-Dollar. Sie beschäftigen zusammen etwa 37.000 Mitarbeiter in über 60 Ländern.

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