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Hormonpflaster schonender für die Galle

Östrogenhaltige transdermale therapeutische Systeme zur Behandlung klimakterischer Beschwerden belasten Leber und Galle weniger als orale Östrogene, schreiben britische Wissenschaftler.

Wenig bekannt, aber dennoch etabliert, gehören Erkrankungen der Gallenblase zum Spektrum unerwünschter Wirkungen bei der Hormonersatztherapie. In erster Linie wird die orale Gabe östrogenhaltiger Medikamente mit den Nebenwirkungen in Zusammenhang gebracht, da sie in dieser Formulierung einem ausgeprägten "First-pass"-Effekt unterliegen. Ein Teil der Hormone wird in der Leber abgebaut und die Metaboliten über die Gallenwege ausgeschieden. Dadurch erhöht sich das Risiko von Gallensteinen und Entzündungen der Gallenblase. Wissenschaftler der Universität von Oxford wiesen mit der Analyse einer Kohortenstudie nun nach, dass die Applikation östrogenhaltiger Substanzen über die Haut weniger risikobehaftet ist. So traten Gallenprobleme bei Frauen, die eine orale Hormonersatztherapie machten, um bis zu 74 Prozent häufiger auf als bei anderen Applikationsformen.


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Quelle: Liu, B. et al.: Brit. Med. J. 337, a386 (2008).

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