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Homöopathie und Anthroposophie auf dem Vormarsch

(echamp/ral). Homöopathische und anthroposophische Arzneimittel erfreuen sich in Europa einer zunehmenden Beliebtheit. Wie aus einer Pressemitteilung des Branchenverbands Echamp (European Coalition on Homeopathic and Anthroposophic Medicinal Products) hervorgeht, wächst der Absatzmarkt für homöopathische und anthroposophische Präparate um mehr als fünf Prozent pro Jahr.

Im Zeitraum zwischen 1995 und 2005 verzeichnete der Europäische Markt für Homöopathika und Anthroposophika laut Echamp einen Zuwachs um 60 Prozent – in Deutschland stieg der Absatz dieser Präparate im selben Zeitraum sogar um 80 Prozent. Der Erlös der Produktion lag 2005 europaweit bei etwa 930 Mio. Euro, davon entfielen 810 Millionen Euro oder 87 Prozent auf homöopathische Arzneimittel. Insbesondere Deutschland und Frankreich spielten für das Absatzvolumen eine wichtige Rolle. An den Erzeugerpreisen gemessen, entfielen auf Deutschland rund 268 Mio. Euro des EU-Absatzes, auf Frankreich 294 Mio. Euro. Nach Endverkaufspreisen bezifferte der Verband den Absatz in Europa mit 1,7 Milliarden Euro. Homöopathika und Anthroposophika machten damit annähernd ein Prozent des gesamten europäischen Pharmamarktes aus bzw. bei den nicht-verschreibungspflichtigen Arzneimitteln rund sieben Prozent.

Immer mehr Ärzte mit Zusatzausbildung

Durchschnittlich geben europäische Verbraucher vier Euro pro Jahr für homöopathische und anthroposophische Arzneimittel aus. Danach gefragt, geben 65 Prozent der Europäer an, sich für Komplementärmedizin zu interessieren und entsprechende Arzneimittel anzuwenden. Das Interesse an Alternativmedizin spiegelt sich Echamp zufolge auch in der zunehmenden Zahl an dafür qualifizierten Ärzten in Europa wider. Fast 3,8 Prozent der europäischen Ärzte haben derzeit eine Zusatzausbildung für Homöopathie – Tendenz steigend. Die Verteilung dieser Ärzte innerhalb Europas ist dem Branchenverband zufolge allerdings sehr unterschiedlich. Während in Deutschland etwa jeder 40. Arzt eine homöopathische Zusatzausbildung besitzt, in Italien jeder zwölfte und in der Slowakei sogar fast jeder siebte, haben von den fast 30.000 schwedischen Medizinern nur zehn eine homöopathische Zusatzqualifikation.

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