Prisma

Weniger Herzschäden dank grünem Tee?

Die Kardiologische Abteilung der Medizinischen Universitätsklinik Heidelberg will in einer klinischen Studie die Wirksamkeit von grünem Tee bei der erblichen Stoffwechselerkrankung Transthyretin-Amyloidose untersuchen. Bei ihr werden aufgrund eines veränderten Gens abnorme Eiweiße in den Herzmuskel eingelagert. Bislang gibt es – abgesehen von einer Lebertransplantation – keine wirksame Behandlung für diese Erkrankung.

Anstoß für die geplante Studie war ein in der Zeitschrift "Blood" im vergangenen Jahr veröffentlichter Bericht über einen Selbstversuch des Heidelberger Mediziners Prof. Dr. Werner Hunstein. Bei ihm wurde eine Bluterkrankung festgestellt, die wie die Transthyretin-Amyloidose zur Ablagerung von Eiweißen führt (Leichtkettenamyloidose). Nach einer Chemotherapie erreichte er durch eine Eigenbehandlung mit täglich zwei Liter grünem Tee eine positive Beeinflussung seiner Herzamyloidose: Die körperliche Leistungsfähigkeit wurde verbessert und die Herzwanddicke ging im Ultraschall zurück. Die Ergebnisse sollen nun bei 25 Patienten mit einer vererbten Amyloidose verifiziert werden. Die Klinik sucht derzeit noch Teilnehmer für die auf ein Jahr ausgelegte Studie. Innerhalb des Studienzeitraums sollen die Probanden täglich eine bestimmte Menge grünen Tee konsumieren, wobei die Inhaltsstoffe auch in Form von Kapseln eingenommen werden können (6 Kapseln/d). Die Herzfunktion soll drei Mal untersucht werden. Als wirksamkeitsbestimmende Substanz im grünen Tee gilt Epigallocatechingallat (EGCG). Im Reagenzglas stärkt es die Kraft von Herzmuskelzellen und hemmt das Auftreten von Herzrhythmusstörungen. Außerdem ist EGCG im Labor in der Lage, Alzheimer-Plaques aufzulösen.


ral


Quelle: Pressemitteilung der Universität Heidelberg vom 30.6.2008

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