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Thüringen unterstützt Bundesratsinitiative

ERFURT (ks). Thüringen will den Vorstoß Bayerns und Sachsens, den Versandhandel mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln wieder zu verbieten, unterstützen. Das Kabinett stimmte auf seiner Sitzung am 1. Juli in Erfurt einem entsprechenden Vorschlag von Gesundheitsministerin Christine Lieberknecht (CDU) zu. Die Ministerin betonte, dass die Landesregierung die bestmögliche Gesundheitsversorgung für die Menschen in Thüringen sicherstellen wolle.

"Wir schließen uns der Initiative Bayerns und Sachsens im Bundesrat an, weil wir die flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit hochwertigen Medikamenten sichern und zugleich zum Erhalt unserer mittelständig geprägten Apothekenlandschaft beitragen wollen", erklärte Lieberknecht im Anschluss an die Kabinettssitzung. "Wir brauchen auch in Zukunft die fachlich fundierte, persönliche Beratung in der Apotheke." Die Ministerin verwies darauf, dass Arzneimittel "Vertrauensgüter" seien und bei nicht fachgerechter Herstellung oder Anwendung zu erheblichen gesundheitlichen Schäden führen können. Zudem bestehe das Risiko von Fälschungen, die eine zusätzliche Gesundheitsgefahr darstellten. Lieberknecht ist überzeugt, dass Verbraucherinnen und Verbraucher bei Internetbestellungen meistens kaum eine Chance haben, legale von illegalen Anbietern zu unterscheiden. "Ich setze mich deshalb dafür ein, dass der Bundesgesetzgeber, deutschlandweit den Versandhandel mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln rasch verbieten möge", so die Ministerin. Thüringen nehme den Schutz der Patienten und Verbraucher ernst und handle. "Das Gleiche erwarte ich von den zuständigen Politikern im Bund", sagte Lieberknecht.

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