Ernährung aktuell

"Ohne Gentechnik"

Seit Anfang Mai ist die Kennzeichnungsregelung für Lebensmittel ohne Gentechnik in Deutschland im Gentechnikgesetz novelliert. Einige Hersteller nutzen die Neuregelung aus, obwohl sie noch in der Diskussion steht.

Seit 1. Mai ist die neue Kennzeichnungsregelung für Lebensmittel "ohne Gentechnik" gültig. Bereits davor haben die ersten Hersteller neue Logos für gentechnikfreie Produkte vorgestellt. Nicht nur Hersteller aus der Bio-Branche, sondern auch aus der konventionellen Produktion wollen Produkte mit dieser Kennzeichnung auf den Markt bringen. Beispielsweise wirbt die Bonner Großbäckerei Lubig mit einem "OK"-Logo für ihr neues Konzept. Das umfassende Sortiment mit ausschließlich konventionell erzeugten Produkten könne die Anforderungen für die Kennzeichnung "ohne Gentechnik" erfüllen, heißt es bei Lubig. Selbst die Lieferanten, die Wurst und Käse für die belegten Brötchen vertreiben, hätten dies schriftlich zugesagt. Auch der Fleischerzeuger "Neuland" hat ein Logo entwickelt. Laut Geschäftsführer Jochen Dettmar soll so gezeigt werden, dass die neue Regelung auch für Fleischerfachgeschäfte anwendbar ist. Vorläufig soll sich die Kennzeichnung jedoch auf Frischfleisch beschränken. Die Lebensmittelwirtschaft räumt der neuen Kennzeichnung nur geringe Chancen ein. Grund dafür ist die mangelnde Verfügbarkeit gentechnikfreier Futterpflanzen. Eine Reihe von Verbänden der Futter- und Lebensmittelwirtschaft vertreten die Meinung, dass sich lediglich zehn Prozent des Sojaschrots auf dem euopäischen Markt dafür eignen, Milch, Fleisch oder Eier "ohne Gentechnik" herzustellen. Um gentechnikfreien Sojaschrot bereitstellen zu können, würden aufgrund der getrennten Vermarktung höhere Kosten entstehen. Doch die Bonner Bäckerei Lubig hat eine Preissteigerung wegen der neuen Kennzeichnung ausgeschlossen.


Quelle: aid-PresseInfo

ka

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