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Nationaler Krebsplan vorgestellt

BERLIN (ks). Ein "Nationaler Krebsplan" soll künftig die Aktivitäten auf dem Gebiet der Krebsmedizin bündeln. Ziel ist es unter anderem, die Früherkennung und die Versorgung der Patienten zu verbessern. Initiiert wurde der Plan vom Bundesgesundheitsministerium, der Deutschen Krebsgesellschaft, der Deutschen Krebshilfe und der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Tumorzentren. Weitere Partner sollen bei der Ausgestaltung und Umsetzung hinzukommen.

Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt betonte bei der Vorstellung des neuen Projektes, dass jährlich mehr als 430.000 Menschen neu an Krebs erkranken. "Viele Krebsarten können Dank verbesserter Diagnostik und Therapie gut behandelt werden, dennoch stehen wir bei der Krebsbekämpfung vor wachsenden Herausforderungen", sagte die Ministerin. So werde die Zahl der Neuerkrankungen weiter zunehmen, weil die Menschen länger leben und das Krebsrisiko mit höherem Alter steigt.

Der Nationale Krebsplan ist langfristig angelegt. In der ersten Phase (2009/2010) liegt ein Schwerpunkt in der Weiterentwicklung der Krebsfrüherkennung. Da das bestehende Angebot der gesetzlichen Krankenkassen nur unzureichend wahrgenommen wird – 2006 nahmen nur jede zweite Frau und jeder fünfte Mann teil – sind als Maßnahmen Informationsangebote, stärkere Anreize und ein gut organisiertes Einlade- und Erinnerungssystem vorgesehen. Weiterer zentraler Punkt des Nationalen Krebsplanes ist die Weiterentwicklung und Sicherung der Versorgungsqualität. Dies soll beispielsweise durch die Zertifizierung von Brustkrebszentren geschehen. Darüber hinaus geht es in der ersten Phase des Krebsplanes darum, eine effiziente onkologische Arzneimitteltherapie sicherzustellen und die Patientenorientierung zu stärken. Später sollen zusätzliche Handlungsfelder, z. B. Primärprävention, Krebsforschung oder der umwelt- und arbeitsplatzbezogene Krebsschutz, zusammen mit den Beteiligten erarbeitet werden.

Das Bundesgesundheitsministerium will nun in Kürze an die Länder, die Selbstverwaltung von Krankenkassen und Leistungsbringer, die Wissenschaft sowie an Patientenorganisationen herantreten, um gemeinsam umsetzungsfähige Maßnahmen zu entwickeln.

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