Länderdossier Schweiz

Groupe Capitole – eine deutsche Kette in der Schweiz

Die schweizerische Apothekenkette "Groupe Capitole" gehört seit Kurzem ganz zur deutschen Phoenix. Nachdem der Konzern im Oktober letzten Jahres den zweitgrößten schweizerischen Großhandel Amedis mehrheitlich übernommen hatte, gehört ihm jetzt auch das drittgrößte Netzwerk in der Schweiz mit etwa 60 Apotheken und Parfümerien.

Der Firmengründer und Mehrheitsaktionär Pascal Blanquet verkaufte seine Anteile an seinen langjährigen Partner. Bereits vorher hatte sich die Phoenix über eine Minderheitsbeteiligung in dieser Kette engagiert und im Jahr 2005, Medienberichten zufolge, 60 Millionen in die Capitole investiert und das Netz auf 56 Filialen erweitert.

Eine der Filialen von Groupe Capitole, das Capitole Gesundheits-Forum in Zürich-Witikon, wechselte den Standort um zwanzig Schritte in ein altes C&A Ladenlokal, kaufte einen Mitbewerber auf und eröffnete im Januar auf ca. 700 qm am neuen Ort. In der OTX-World, einer schweizerischen Publikation für den Apothekenmarkt, stand zu lesen: "Wer das Gesundheitsforum betritt, staunt über die verschwenderische Weite und die fließenden, organischen Formen". Weiterhin war zu lesen: "Zu den Einzigartigkeiten gehört neben dem schnellen Service auch der ferrarirote Medikamentenautomat, der größte in Europa." An immerhin sechs Ausgabestellen werden die rund 1000 Kunden pro Tag, nach Aussage der Geschäftsleitung, bedient.

Ist dieses wirklich beeindruckende Gesundheitsforum das Flaggschiff der Phoenix-Gruppe für die Schweiz oder können sich deutsche Apotheker hier schon einmal anschauen, wie Phoenix sich die Zukunft der deutschen Apotheke vorstellt?

Phoenix zu diesen Fragen: "Das ob und wie von Veränderungen im deutschen Markt ist derzeit völlig offen. Die Schweiz ist für uns in keiner Beziehung ein ‚Testmarkt‘ (insbesondere nicht bezüglich überhaupt nicht abzusehender Veränderungen in Deutschland)."


ARBEITSPLATZ SCHWEIZ

Als deutscher Apotheker in der Schweiz arbeiten


Neben den guten Standorten werden gute Apotheker in der Schweiz immer mehr zum begrenzenden Faktor. Da wundert es nicht, dass immer mehr deutsche Apotheker in schweizerischen Apotheken bei attraktiver Bezahlung arbeiten. Auch in der Capitole Apotheke in Witikon ist ein deutscher Kollege, Apotheker Derk de Haan, beschäftigt. „Für mich als deutscher Apotheker gab es keine Schwierigkeiten in der Schweiz in einer Apotheke Arbeit zu finden und mich einzuarbeiten. In der Schweiz gibt es natürlich andere Arzneimittel und vor allem weniger, aber da die Inhaltsstoffe ja vergleichbar sind, war das alles kein Problem. Ich arbeite gern hier und habe das Gefühl, dass die schweizerischen Apotheken ruhiger und mit einem noch höheren Qualitäts- und Selbstbewusstsein arbeiten als die deutschen Apotheker. Das Team hat mich als ausländischen Kollegen sehr gut integriert. Wollte ich als leitender Apotheker in der Schweiz arbeiten, müsste ich nachweisen, dass ich ein Jahr in einer schweizerischen Apotheke gearbeitet habe und das war’s. Zu überlegen wäre es durchaus, denn die Lebensqualität gerade hier in Zürich ist schon ganz enorm!“

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