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Bundesratsinitiative zum Versandhandel unterstützen

ROSTOCK (akmv/ks). Angesichts vermehrt auftretender Arzneimittelfälschungen und des sich ausweitenden illegalen Vertriebs von Medikamenten fordert die Apothekerkammer Mecklenburg-Vorpommern von der Politik ein beherztes Eingreifen: "Unsere Landesregierung muss endlich Farbe bekennen", betonte Kammerpräsidentin Christel Johanns am 9. Juni vor Journalisten in Rostock.

In den vergangenen Monaten hatten Zollbehörden, EU-Kommission und Bundeskriminalamt vor den steigenden Gefahren für Verbraucher wegen des illegalen Handels mit Medikamenten gewarnt. Johanns: "Mehr als 50 Prozent der Arzneimittel, die von dubiosen Internetversendern vertrieben werden sind nach Expertenangaben gefälscht. Da besteht dringender Handlungsbedarf."

Der Kammerpräsidentin zufolge habe man mittlerweile im Bundesgesundheitsministerium erkannt, dass man mit der totalen Freigabe des Versandhandels über das Ziel hinausgeschossen sei – zur Freude der knapp 400 Apotheken in Mecklenburg-Vorpommern. "Die derzeitige Ausweitung der Vertriebswege wertet das Ministerium als sehr bedenklich. Einsicht ist der erste Schritt", erklärte Johanns. Es bleibe zu hoffen, dass bald auch Taten folgten. Die Kammerpräsidentin wünscht sich von der Politik, "dass die Schutzzäune um illegal agierende Versandhändler eingerissen werden". Sie forderte das Land Mecklenburg-Vorpommern auf, die anstehende Bundesratsinitiative zum Versandhandelsverbot von verschreibungspflichtigen Medikamenten unbedingt zu unterstützen. Johanns: "Nur so kann die Versorgung im Flächenland wieder rechtssicher werden."

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