Prisma

Benefit des Stillens ist geschlechtsspezifisch

Muttermilch aktiviert offenbar unter anderem eine kompetente Abwehr gegen Atemwegsinfektionen. Mädchen profitieren dabei mehr vom Stillen als Jungen.

Wissenschaftler aus Buenos Aires untersuchten 119 Frühgeborene während des ersten Lebensjahres mit Augenmerk auf Erkrankungen der Atemwege. In der beobachteten Zeit infizierten sich Jungen und Mädchen gleichermaßen häufig, unabhängig davon, ob sie gestillt wurden oder nicht. Auffällig war jedoch, dass weibliche Babys einen weniger schweren Verlauf der Erkrankung zeigten, wenn sie gestillt wurden. Bei Jungen war der Effekt nicht so deutlich ausgeprägt. Die Wissenschaftler vermuten daher, dass mit der Muttermilch keine direkten Abwehrsubstanzen übertragen werden, sondern das Stillen einen universellen Schutzmechanismus im Körper anschaltet. Weshalb sich dieser bei Jungen schwerer auslösen lässt, soll Gegenstand weiterer Untersuchungen sein. Besonders für Entwicklungsländer könnte die Erkenntnis wichtig sein, da hier etwa ein Viertel aller Frühgeborenen mit schweren Atemwegsinfektionen stationär behandelt werden muss.


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Quelle: Klein, M. I. et al.: Pediatrics, 121, e1510e1516 (2008).

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