Prisma

EGCG wirkt gegen Alzheimerplaques

Das vor allem in grünem Tee enthaltene Epigallocatechin-3-gallat (EGCG) kann offenbar den Prozess der schädlichen Plaquebildung bei Alzheimer verhindern.

EGCG bindet in einer sehr frühen Phase an die noch ungefalteten Eiweiße und verhindert damit, dass sich durch Fehlfaltung giftige, unlösliche Aggregate entwickeln. Die Substanz unterbricht damit die Kaskade der Proteinfehlfaltung. Zwar bilden sich dennoch Eiweißablagerungen, jedoch über einen anderen Mechanismus, wie Forscher des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin in Reagenzglastests und in Nervenzellmodellen feststellen konnten. "Sie sind harmlos", betonte Dr. Jan Bischke. Das habe ein Test mit einem Antikörper ergeben, der toxische Aggregate erkennt und nicht an die Gebilde, die nach der EGCG-Behandlung auftreten, band. EGCG wäre damit ein potenzieller Kandidat für die Entwicklung eines Wirkstoffs gegen Alzheimer und verwandte Erkrankungen. In weiteren Versuchen wollen die Forscher nun klären, wie EGCG mit den Vorstufen der Alzheimerplaques interagiert und wie die "gutartigen" Kugeln aufgebaut sind.


ral


Quelle: Wanker, E. et al.: Nat. Struct. Mol. Biol., Online-Vorabpublikation, DOI: 10.1038/nsmb.1437

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.