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Auf dem Weg zu mehr Arzneimitteltherapiesicherheit

BERLIN (ks). Die moderne Arzneimitteltherapie verzeichnet bei der Behandlung von Krankheiten große Erfolge. Dennoch geschehen bei Verabreichung von Arzneimitteln immer wieder Fehler, die erhebliche Risiken hervorrufen können. Um dem künftig besser zu begegnen, hat das Bundesgesundheitsministerium einen Aktionsplan zur Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) ins Leben gerufen. Seine Umsetzung wird durch eine Koordinierungsgruppe überwacht, die nun ihre Arbeit aufgenommen hat.

Mit dem Aktionsplan sollen alle am Medikationsprozess Beteiligten – insbesondere Ärzte, Apotheker, Behörden und Patienten – zusammenführt werden. Gemeinsam sollen Strukturen und Abläufe der Pharmakotherapie systematisch analysiert und verbessert werden. Dazu wurde bei der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) eine Koordinierungsgruppe eingerichtet, die am 3. Juni ihre Arbeit aufgenommen hat. Sie wird eigenen Angaben zufolge die Kommunikation zwischen den Beteiligten herstellen, die Maßnahmen des Aktionsplans überwachen, voranbringen und den beteiligten Institutionen berichten. Beteiligt an der Koordinationsgruppe sind neben zwei Ministeriums- und drei AkdÄ-Vertretern auch Prof. Dr. Martin Schulz für die ABDA und Dr. Steffen Amann für den Bundesverband Deutscher Krankenhausapotheker (ADKA). Dr. Stefan Etgeton vertritt die Interessen der Patienten.

Alle Beteiligten können sich engagieren

In einer gemeinsamen Stellungnahme der AkdÄ und des BMG an zahlreiche Institutionen des Gesundheitswesens wird betont, dass der Aktionsplan nicht nur abgearbeitet, sondern auch kontinuierlich weiterentwickelt und fortgeschrieben werden soll. Die Initiative für neue Themen solle nicht nur von der Koordinierungsgruppe ausgehen, sondern könne von allen am Medikationsprozess Beteiligten ergriffen werden. Nur eine verstärkte gemeinsame Aufmerksamkeit beim Erkennen und Minimieren vermeidbarer Arzneimittelrisiken könne die Chancen auf einen insgesamt nützlichen Arzneimitteleinsatz zum Wohle der Patienten gewährleisten.

Apotheken gefragt

Schulz betonte die Bedeutung der Apotheken im Rahmen des Aktionsplanes: "Nur die wohnortnahe Apotheke kennt die gesamte Medikation eines Patienten, einschließlich der Selbstmedikation. Daher ist sie prädestiniert dafür, die Medikation regelmäßig zu überprüfen". So soll die Medikation von den Apotheken in Zukunft regelmäßig überprüft werden, speziell bei einem Arztwechsel, mehreren behandelnden Ärzten oder bei einer Krankenhausaufnahme oder -entlassung.

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