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35 Prozent Wechselwillige

Rund ein Drittel der gesetzlich Krankenversicherten (35 Prozent) würde "sicher" oder "wahrscheinlich" seine Kasse wechseln, wenn diese einen Zusatzbeitrag erhebt.

Zu diesem Ergebnis kommt eine im vergangenen März im Auftrag des BKK-Bundesverbandes durchgeführte telefonische Umfrage unter rund 1200 GKV-Versicherten im Alter zwischen 18 und 65 Jahren. Kassen, die nach dem Start des Gesundheitsfonds nicht mit den ihnen zugewiesenen Geldern auskommen, werden von ihren Versicherten zusätzliche Prämien erheben müssen. Zusatzbeiträge in Höhe von zehn Euro würden der Umfrage zufolge bereits 27 Prozent der Versicherten zu einem Wechsel in andere Kassen bewegen. Bei einer Prämie von 20 Euro zögen sogar die Hälfte aller Befragten einen Wechsel sicher bzw. mit hoher Wahrscheinlichkeit in Betracht. Allerdings können die Kassen dieser Wechselbereitschaft offenbar entgegensteuern: Denn je zufriedener die Versicherten mit dem Leistungsangebot ihrer Kasse sind, desto weniger ausgeprägt ist der Wunsch, der Kasse den Rücken zu kehren – selbst wenn sie einen Zusatzbeitrag erhebt. Versicherte, die bei einer Konkurrenz-Kasse ein besseres Leistungsangebot ausmachen, wären zu 45 Prozent zu einem Wechsel bereit.

Versicherte erwarten weniger Leistung

Insgesamt stehen die GKV-Versicherten dem Gesundheitsfonds nach wie vor kritisch gegenüber. Zwei Drittel rechnen damit, dass die Kassen künftig nur noch eine Grundversorgung anbieten werden. Offenbar nicht zuletzt, weil 58 Prozent meinen, dass die Kassen sparsamer wirtschaften werden. Immerhin 43 Prozent glauben, dass die Versorgung mit dem Fonds gerechter werden wird. Mit 58 Prozent sehen die meisten Versicherten – vornehmlich solche der AOK, BEK und DAK – auch den ab dem kommenden Jahr geltenden Einheitsbeitragssatz positiv. Bei Kassen mit derzeit vergleichsweise niedrigen Beitragssätzen ist diese Zustimmung verständlicherweise deutlich geringer.


ks

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