Prisma

Wirkstoffe im Gehirn verankern

Deutsche Wissenschaftler haben einen neuen Ansatz zur Behandlung von Alzheimer entwickelt. Sie koppeln Beta-Sekretase-Hemmstoffe an eine Art Anker, der die Wirkstoffe dort platziert, wo sie zur Verhinderung der Plaquebildung benötigt werden.

Die Beta-Sekretase spaltet im Gehirn das Amyloidvorläuferprotein APP auf fehlerhafte Weise und führt darüber zur Plaquebildung. Hemmstoffe der Beta-Sekretase sind daher ein Ansatz zur Behandlung von Alzheimer. Ihr Erfolg wurde bislang dadurch vereitelt, dass sie nicht nahe genug an den Ort der Spaltung herankamen. Kai Simons und Kollegen vom Dresdner Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik koppelten daher einen Sekretase-Hemmstoff an einen Anker, der sich in der Membran von Hirnzellen festhakt und dem Wirkstoff das Eindringen in dieselbe und somit in unmittelbare Nähe von Sekretase und APP ermöglicht. Bei Tests mit Mäusen, die zu einer alzheimerähnlichen Krankheit neigen, erwies sich der gekoppelte Hemmstoff bereits als vielversprechend.


ral


Quelle: Simons, K. et al.: Science 320, 520 – 523 (2008).

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