ADEXA Info

Offener Brief an Theo Hasse, Vorsitzender des ADA


Sehr geehrter Herr Hasse,

in Ihrer Pressemeldung vom 28. April 2008 werden Sie zitiert: "ADEXA hat die Verhandlungstür zugeschlagen. Der ADA wartet gespannt, wie diese denn nun wieder geöffnet werden soll."

Das ist sehr leicht zu beantworten. Sobald wir von Ihnen und Ihrer Tarifkommission ein verhandelbares Angebot bekommen, das nicht nur Null-Runden und massive Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen für MitarbeiterInnen in der Apotheke beinhaltet, ist ADEXA wieder bereit, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Es steht also nicht in den Sternen, sondern Sie haben es in der Hand!

ADEXA hat Ihnen alle vereinbarten "Hausaufgaben" termingerecht übermittelt, verschiedene Beispielrechnungen erarbeitet, wie das Modell der leistungsorientierten Bezahlung – LOB – funktionieren könnte. Einen Alternativvorschlag haben wir dazu nicht bekommen. Der einzige Hinweis Ihrerseits lautete, dass Sie einen externen Experten zu Rat ziehen müssen. Tun Sie das und lassen Sie uns die Ergebnisse hören!

Zur derzeitigen Bewertung des Arbeitsmarktes in der Apotheke, schrieb Dr. Christine Ahlheim M. A., Apothekerin, im Editorial des AWA – Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker – vom 1. Februar 2008 Folgendes: "Der bereits jetzt schon spürbare und sich in Zukunft noch deutlich verstärkende Fachkräftemangel ist auch in den Apotheken längst angekommen. Es ist nicht leicht, gute Mitarbeiter zu finden, und wer sie hat, ist gut beraten, sie pfleglich zu behandeln, um eine teure Fluktuation zu vermeiden."

Im Artikel des AWA derselben Ausgabe mit der Überschrift "Top-Mitarbeiter dringend gesucht" heißt es: "Zumindest einen Teil des Problems haben sich die Apotheker selbst zuzuschreiben: So wie Aktienanleger auf Börsencrashs reagieren, handeln viele Apotheker überstürzt bei Schwankungen der Kundenfrequenz. Sie sollten besser eine nachhaltige Personalentwicklung betreiben, indem sie Mitarbeiter halten und fördern."


Mit kollegialem Gruß

Barbara Neusetzer
ADEXA, Erste Vorsitzende




GASTKOMMENTAR

Zur Pressemitteilung des ADA in der DAZ Nr. 18 Seite 24


Wenn der Arbeitgeberverband die Einladung zur Durchführung von Gehaltsverhandlungen mit extremen Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen beantwortet, können die Verhandlungen nicht positiv abgeschlossen werden und müssen somit unterbleiben.

Handelt es sich um wesentliche Kürzungen wie z. B. Urlaubskürzungen, Streichungen der Nachtarbeitszuschläge und Schmälerungen der Mehrarbeitszuschläge sowie Reduzierung der Kündigungsfristen, darf eine gewerkschaftliche Interessenvertretung keine Gesprächsbereitschaft zeigen.

Dies gilt insbesondere in Zeiten, wo die Inflationsrate die schon bisher spärlichen Gehaltserhöhungen auffrisst.


MMag. Albert Ullmer

Präsident des Verbandes Angestellter Apotheker Österreichs – VAAÖ

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