Fortbildungsmenü mit Sternen

Nahrungsergänzung & Co.

Den "Durchblick bei Nahrungsergänzungsmittel & Co." verschaffte Dr. Antje May-Manke, als Apothekerin zuständig für den Fachbereich Pharmazie bei der Noweda eG Apothekergenossenschaft in Essen. Sie führte die Zuhörerinnen systematisch durch alle wichtigen Produktkategorien, erläuterte die rechtlichen Hintergründe und die Vorschriften für die Werbung. Ihr Fazit: Nahrungsergänzungsmittel, diätetische Lebensmittel, bilanzierte Diäten usw. haben eine klare Berechtigung, sofern sie präventiv wirksam sind oder helfen, Ernährungsfehler zu korrigieren. Die Produkte müssen qualitativ hochwertig und unbedenklich sein. Sinnvolles von weniger Sinnvollem abzugrenzen ist eine anspruchsvolle Aufgabe der Apotheke.

Problemfall Adipositas

Über die Risiken der Fettleibigkeit, aber auch über medikamentöse Ansätze, das Problem zu lösen und Gewicht zu verlieren, berichtete Prof. Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz, Universität Frankfurt, in seinem Vortrag "Schlankheitsmittel – Bewährtes und Neues". Schubert-Zsilavecz betonte, dass eine langfristig erfolgreiche Gewichtsabnahme nur durch eine Veränderung der Ernährungs- und Lebensgewohnheiten zu erreichen sei. Zur medikamentösen Unterstützung unterscheiden sich zwei Behandlungsansätze: Zum einen kann man mit zentralwirksamen Arzneistoffen (z. B. Sibutramin, Rimonabant) die Wirkungen von Neurotransmittern, die an der Regulation von Hunger und Sättigung beteiligt sind, modifizieren. Zum anderen lässt sich die Verdauung und Resorption der verzehrten Nahrung beschränken. In die letztgenannte Kategorie gehört das Orlistat, ein Hemmer der Fettassimilation im Darm. Dieser Arzneistoff wird, so Schubert-Zsilavecz, in den USA demnächst als OTC-Präparat zur Verfügung stehen – vermutlich nach ein paar Jahren auch in Deutschland. Hier ist die Beratung der Apotheke gefordert.

Senioren gut ernähren

Die Ernährungswissenschaftlerin Anneke Stratmann aus Hamburg ging in ihrem Vortrag "Besonderheiten bei der Ernährung von Senioren" in erster Linie auf das Problem der Mangelernährung älterer Menschen ein. Nach Schätzung von Experten sind 1,6 Mio. der 19,4 Mio über 60-Jährigen in Deutschland chronisch mangelernährt. Folgen der Mangelernährung sind höhere Infektanfälligkeit und eine Zustandsverschlechterung im Krankheitsfall. Stratmann erklärte den Zuhörerinnen die Eckpunkte einer gesunden bedarfsdeckenden Ernährung und gab eine Reihe praktischer Tipps für den Alltag. Vor allem erinnerte sie daran, älteren Menschen immer wieder die Bedeutung einer regelmäßigen Flüssigkeitszufuhr klarzumachen.

Mikronährstoffe für Kinder

Empfehlungen für die Zufuhr von "Mikronährstoffen für gesündere Kinder" – so das Vortragsthema – gab Apotheker Uwe Gröber, Essen. Er erklärte den PTAs, dass Mikronährstoffe unabdingbare Substrate und Cofaktoren für die Entwicklung und Reifung des zentralen Nervensystems, des Immunsystems und des Hormonsystems darstellen. Keineswegs ist die Mikronährstoffaufnahme bei Kindern und Jugendlichen ausreichend, wie verschiedene Studien ergaben. Vor allem herrscht oft ein Mangel an Omega-3-Fettsäuren, B-Vitaminen, Vitamin D, Folsäure und Eisen. Insbesondere bei Kindern mit ADHS rät Gröber zu einer ärztlichen Überprüfung des Mikronährstoffhaushalts und einer bedarfsgerechten Supplementierung. Dazu gehört auch, dass die Ernährungsgewohnheiten überdacht und modifiziert werden.

Ernährung praktisch

In der Mittagszeit gab es beim PTAheute-Kongress eine Premiere: Sonja Durst, Redaktionsmitarbeiterin der PTAheute, demonstrierte die "Praxis der gesunden Ernährung". Sie zeigte, wie man köstliche Brotaufstriche aus frischen Zutaten selbst herstellt. Anschließend gab es für alle Interessierten eine Kostprobe. Schauen Sie doch mal rein in die PTAheute-Internetseite www.ptaheute.de. Dort finden Sie eine Vielzahl gesunder "PTAheute-Rezepte", zusammengestellt von Sonja Durst.

Über alle Themen der PTA-Veranstaltungen wird noch einmal in ausführlicherer Form in PTAheute Heft 11 berichtet.

rb