Prisma

Alligatorblut liefert Antibiotika

In der Natur finden sich immer wieder neue Quellen für die Wirkstoffgewinnung. Eine davon taten vor kurzem amerikanische Forscher auf. Sie entdeckten eine mögliche Ausgangssubstanz für eine neue Antibiotikaklasse im Blut von Alligatoren.

Das Immunsystem von Alligatoren ist für seine Effektivität bekannt. Wunden, die sich Alligatoren in Kämpfen mit Artgenossen zuziehen, heilen in der Regel rasch und ohne eine Infektion ab – obwohl ihr Lebensraum Sumpf eine ideale Brutstätte für Bakterien ist. Zu verdanken haben Alligatoren ihre gute Wundheilung bestimmten Proteinen im Blut, wie Mark Merchant und Lancia Darville nun herausfanden. Sie zerstören den Forschern zufolge die Zellmembran von pathogenen Mikroorganismen. Im Laborversuch gelang es ihnen, die Proteine aus Alligatorblut zu isolieren und ihre Wirkung auf verschiedene Bakterien zu untersuchen. Bereits kleine Mengen der Proteine waren dabei in der Lage, Candida albicans und MRSA-Bakterien abzutöten. Ausgehend von diesem Erfolg wollen Merchant und Darville nun die Struktur der Eiweißmoleküle aufklären, um die Basis für künftige Antibiotika zu legen.


ral


Quelle: www.eurekalert.org/pub_releases/2008-04/acs-abm031108.php

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