Arzneimittel und Therapie

FDA: Warnhinweis auch für Zanamivir

Die amerikanische Arzneimittelbehörde FDA hat angeordnet, dass auch bei dem Neuraminidasehemmer Zanamivir (Relenza®) in den Fachinformationen vor schweren neuropsychiatrischen Nebenwirkungen gewarnt werden muss. Im Februar hatte sie schon die Aufnahme eines entsprechenden Warnhinweises in die Produktinformationen von Oseltamivir (Tamiflu®) verfügt.

Mit Oseltamivir und Zanamivir stehen zwei Substanzen aus der Gruppe der Neuraminidasehemmer zur Therapie einer Influenza A und B zur Verfügung. Unter beiden Substanzen sind neuropsychiatrische Komplikationen aufgetreten. Berichte über Verhaltensauffälligkeiten mit Todesfolge liegen jedoch nur für Oseltamivir ("Sprung aus dem Fenster") vor.

Da entsprechende Symptome auch unter einer unbehandelten Influenzainfektion auftreten können, wird nach wie vor darüber gestritten, ob tatsächlich ein Kausalzusammenhang zwischen der Therapie mit den Neuraminidasehemmern und den neuropsychiatrischen Komplikationen besteht. Darüber hinaus ist auch unklar, ob es sich um einen Klasseneffekt der Neuraminidasehemmer oder um Substanz-spezifische Nebenwirkungen handelt.

Ein Berater-Komitee der FDA kam Ende November letzten Jahres zu dem Schluss, dass neuropsychiatrische Nebenwirkungen die Folge eines Klasseneffektes sind und hatte empfohlen, entsprechende Ergänzungen in den Produktinformationen von Oseltamivir und Zanamivir vorzunehmen. Dieser Meinung hat sich die FDA angeschlossen und nahezu identische Warnhinweise für Oseltamivir und Zanamivir verfügt.

Zum Weiterlesen

Oseltamivir und Zanamivir: Neuropsychiatrische Nebenwirkungen im Visier

DAZ 2007, Nr. 50, S. 28 – 30.

 

Quelle

Glaxo Smith Kline: Dear Healthcare Professional Letter zu Relenza® vom 11. März 2008.

Roche: Dear Healthcare Professional Letter zu Tamiflu®. Februar 2008.

 



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