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"Forschungsministerin knickt vor Pharmaindustrie ein"

BERLIN (ks). Anlässlich der unmittelbar nach Ostern bevorstehenden Bundestagsdebatte zur Forschung mit embryonalen Stammzellen hat der Augsburger Bischof Walter Mixa Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU) scharf angegriffen. Er hielt ihr vor, "in einer zentralen Frage des Lebensschutzes vor den Interessen der Pharmaindustrie und der Forschung eingeknickt" zu sein. Gerade Deutschland sei aufgerufen, ethisch unverantwortbarer Forschung eindeutig zu entsagen und weltweit klare Maßstäbe für die Menschenwürde zu setzen.

Mixa forderte den Deutschen Bundestag auf, die embryonale Stammzellenforschung in Deutschland generell zu verbieten und stattdessen die Forschung mit adulten Stammzellen zu verstärken. Deutschland als große Wirtschafts- und Wissenschaftsnation sollte den Ehrgeiz haben, führend zu werden auf dem Forschungsgebiet der adulten Stammzellen, die aus Leber, Haut oder Knochenmark Erwachsener gewonnen werden könnten. Als Minimallösung forderte Mixa, wenigstens den derzeit geltenden Stichtag beizubehalten, wonach nur mit embryonalen Stammzellen geforscht werden darf, die vor dem Jahr 2002 im Ausland entstanden sind. Schavan wirbt dagegen für einen Gesetzentwurf, der eine Verschiebung des Stichtags auf den 1. Mai 2007 vorsieht.

"Wir dürfen nicht die Augen davor verschließen, dass embryonale Stammzellen nur gewonnen werden können, wenn dazu ein menschlicher Embryo getötet wird", mahnte der Bischof. Die Kirche sei nicht gegen die Forschung, "aber die Kirche und jeder Christ muss gegen die Tötung ungeborener Menschen eintreten". Wer das Lebensrecht des wehrlosen Embryos gegen ungewisse Heilungschancen aus den Ergebnissen der Stammzellenforschung ausspiele, rede dem Gesetz des Stärkeren das Wort. Das sei für Christen "absolut unzulässig".

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