Prisma

Haarspray lebt

Bakterien sind wahre Überlebenskünstler. Unter welch widrigen Bedingungen sie existieren können, zeigen aktuelle Untersuchungen von Haarspray. Japanische Forscher haben darin eine bislang unbekannte Bakterienart entdeckt.

Microbacterium hatanonis heißt das neu identifizierte Bakterium. Es ist stäbchenförmig, aerob, wächst am besten bei einer Temperatur von 30 Grad Celsius und einem neutralen pH-Wert, lässt sich mit verschiedenen Farbstoffen anfärben – und fühlt sich in Haarspray wohl. Neben der neuen Bakterienart fanden die japanischen Forscher noch eine weitere Bakterienspezies im Spray: Microbacterium oxydans, die normalerweise in Material aus Krankenhäusern vorkommt. Ob M. hatanonis und M. oxydans, die genetisch eng miteinander verwandt sind, eine Gefahr für den Menschen darstellen, ist derzeit noch nicht abschätzbar und soll in weiteren Untersuchungen geklärt werden. Problematisch könnten die Bakterien für Menschen mit einem schlechten Immunstatus sein, z. B. Krebs-, Aids- oder Transplantationspatienten. Kontaminationen von Kosmetikprodukten wie Haarspray seien insgesamt jedoch sehr selten, betonen die Wissenschaftler.


ral


Quelle: Bakir, M. et. al.: Int. J. Syst. Evol. Microbiol. 58, 654 (2008).

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