DAZ aktuell

GKV-Rückkehrer häufig zahlungsunwillig

BERLIN (ks). Die seit April 2007 geltende Versicherungspflicht in der gesetzlichen Krankenversicherung führt bei den Kassen offenbar zu Einnahmeausfällen in Millionenhöhe.

Wie der "Spiegel" diese Woche berichtete, verweigern – je nach Kasse – 50 bis 75 Prozent der GKV-Rückkehrer nicht nur eine Nachzahlung, sondern auch die Begleichung der laufenden Beiträge. "Eine Motivation zur Beitragszahlung ist nicht erkennbar", zitiert das Nachrichtenmagazin aus einem Brief des Chefs der BKK Gesundheit, Thomas Bodmer, an die Fraktionsvorsitzenden im Bundestag. Allein bei seiner Kasse seien von 1119 Rückkehrern 831 nicht bereit oder nicht in der Lage, den Mindestbeitrag von rund 150 Euro im Monat zu zahlen. Die Rückstände summierten sich auf fast eine Million Euro.

Die Zeche zahlen die Ehrlichen

Auch die Techniker Krankenkasse und die AOK Sachsen beziffern den Anteil der zahlungsunwilligen Rückkehrer laut "Spiegel" auf über 50 Prozent. Bei der Kaufmännischen Krankenkasse soll die Quote bei 75 Prozent liegen. "Die Zeche übernehmen die ehrlichen Beitragszahler", ärgert sich KKH-Chef Kailuweit. Einmal müssten sie für die Behandlungskosten aller Nichtzahler aufkommen. Zudem verteuere sich der bürokratische Aufwand der Kassen.

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