Prisma

Hoffnung auf Gentherapie?

Mithilfe der Gentechnik könnte es in Zukunft möglich sein, das Immunsystem von Patienten mit chronisch lymphatischer Leukämie so zu verändern, dass es sich aus eigener Kraft gegen den Krebs zur Wehr setzt.

Forscher der Universität von Kalifornien unterzogen sechs Patienten mit chronisch lymphatischer Leukämie (CLL) einer Art "Impfung". Sie entnahmen ihnen Krebszellen und veränderten diese gentechnisch, indem sie einen Adenovirus und ein zusätzliches Gen in das Erbgut der Zellen einbrachten, mit dem Ziel, damit das Immunsystem "anzukurbeln". Anschließend injizierten sie die Zellen den Patienten in fünf Dosen mit je zweiwöchentlichem Abstand.

Bei fünf Teilnehmern produzierte das Immunsystem daraufhin Antikörper: bei zweien lediglich gegen das Virus, bei dreien jedoch zusätzlich auch gegen die Krebszellen. Die Antikörper verhinderten durch Reaktion mit dem Eiweißmolekül ROR1, das bei Erwachsenen nur auf der Oberfläche von Leukämiezellen vorkommt, deren Andocken an bestimmte Schlüsselproteine und verringerten dadurch ihre "Lebenserwartung". ROR1 könnte daher zu einem attraktiven Ansatzpunkt für weitere Behandlungsstrategien werden.


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Quelle: Kipps, T. et al.: PNAS, Online-Vorabpublikation, DOI: 10.1073/pnas.0712148105

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