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eGK soll dieses Jahr kommen

BERLIN (ks). Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) geht nach wie vor davon aus, dass die elektronische Gesundheitskarte (eGK) ab dem zweiten Quartal 2008 schrittweise eingeführt werden kann. Anfang März antwortete die Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion, dass nach der aktuellen Planung der Selbstverwaltung zu diesem Zeitpunkt das Rollout von "migrationsfähigen Kartenterminals" erfolgen soll. Auf dieser Basis könnten die Krankenkassen noch in diesem Jahr mit der Ausgabe der eGK beginnen.

Eigentlich hatte die 2004 mit dem GKV-Modernisierungsgesetz beschlossene Einführung der eGK bereits zum 1. Januar 2006 erfolgen sollen. Doch die als "Leuchtturmprojekt" gepriesene neue Versichertenkarte, die Behandlungsabläufe optimieren und damit auch Geld sparen soll, hat zunächst vor allem für Streit um Finanzierungs- und Datenschutzfragen geführt – die Folge waren erhebliche Verzögerungen im Zeitplan. Dennoch lässt sich das Ministerium sein Projekt nicht klein reden. Erste Ergebnisse aus den Testregionen geben ihm offenbar Zuversicht: Derzeit engagierten sich rund 190 Ärzte, 115 Apotheken und elf Krankenhäuser in den Testvorhaben, heißt es in der Antwort auf die FDP-Anfrage. Es habe sich gezeigt, dass die Fachdienste der Krankenkassen mittlerweile die Anforderungen erfüllten, um die Karten zu erstellen und auszugeben sowie die Lichtbilder der Versicherten zu beschaffen. Ebenso seien die Praxisverwaltungssysteme der Ärzte zum Einlesen der administrativen Daten von der eGK erfolgreich angepasst worden.

Ärzte müssen noch überzeugt werden

Dass der Deutsche Ärztetag im letzten Jahr die eGK in ihrer bisher geplanten Form abgelehnt hat und Ärzteverbände wie der NAV-Virchowbund, die Deutsche Gesellschaft für Versicherte und Patienten sowie weitere Gruppierungen in einem gemeinsamen Bündnis den Stopp der eGK fordern, kann das BMG nicht nachvollziehen. Es verweist darauf, dass die Karte im Rahmen der Betriebsorganisation gematik durch die Kassenärztliche Bundesvereinigung, die Bundesärztekammer, die Deutsche Krankenhausgesellschaft, die Apothekerverbände und Krankenkassen breit getragen werde. Die weiterhin anzutreffenden Vorbehalte zeigten allerdings, dass es notwendig ist, innerhalb der Ärzteschaft einen Diskurs zu führen, in dem die Vorteile der Informationstechnologie herausgestellt werden.

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